Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
22. Jahrgang.1895
Seite: 334
(PDF, 153 MB)
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334 Psychische Studien. XXII. Jahrg. 7. Heft. (Juli 1895.)

— Die Hausschwelle *) und die Thürpfosten waren denjenigen
'Hausgeistern' zum Wohnsitze angewiesen, die sich durch
ruhelose Ungeberdigkeit lästig machen, jedoch ohne Gefahr
für den Hausbestand nicht gänzlich aus der Wohnung
'hinweg gesegnet werden konnten. Erst wenn ein solches
Haus abgebrannt ist, kann man des Hausgeistes los
werden, insofern man das alte Gebälke unbenutzt auf der
Brandstelle liegen lässt und nicht wiederum verbaut; darin
muss der Kobold dann zurückbleiben.**) — Die allgemeine
Regel verbietet dem Hausfremden, den Kopf rasch zur
Thüre hineinzustecken, eine Anfrage zu thun und ohne
Verweilen ebenso rasch wieder davon zu gehen, weil man
sonst die Hausruhe mit fort trägt. Diese Regel unserer
heidnischen Vorfahren hat sich auch bis auf die jetzige
Zeit in der Redensart erhalten: — 'Bitte, setzen Sie sich,
dass Sie uns die Ruhe nicht mitnehmen/ — Die Hausgeister
unter der Thürschwelle sollten durch allzu rasches Kommen
und Gehen, durch rasches Oeffnen und Schliessen der
Thüren nicht beunruhigt werden. Bei der katholischen
Bevölkerung der Oberpfalz ist es allgemeiner Glaube, dass
die 'armen Seelen an Samstagen aus dem Fegefeuer in ihr
Wohnhaus zurückkehren dürfen und da unter den Thürangeln
zu sitzen pflegen."—

/) Zwickau, 12. Juni. — Am Sonntag fand im
benachbarten Mülsen St, Jacob die Jahresfeier des dortigen
Pbilliarmomischen Vereins statt. Hierzu hatten sich über
1ÜÜ0 Spiritisten aus nah und fern, auch zwei weibliche
Medien aus Leipzig und Chemnitz eingefunden. Letztere
setzten ihre Genossen durch Manifestationen und dergleichen
in Verwunderung. — Die spiritistische Bewegung
nimmt gegenwärtig hier wie in der Umgegend wieder zu. Da
dem spiritistischen Unfug [?] mehrfach polizeilich entgegengetreten
wurde, haben die Führer der Bewegung mit einem
Massenaustritt der Genossen aus der Landeskirche gedroht.

— (Beilage zum „Leipz. Tagebl." Nr. 285 v. 13. Juni 1895.
Abend-Ausgabe.)

g) f Der aus den früheren Artikeln der ersten Jahre

*) Das altdeutsche Wort für Thtirschwelle lautet nach Ludwig
Ganghofer's Erklärung in seinem kulturhistorischen Roman aus dem
12. Jahrhundert: — „Die Martinsklause" — „Driscüvel* oder „Trischibl",
dessen ursprüngliche Bedeutung wir von einem Germanisten erbitten,
da uns darin der obige Sinn als Sitz der Hausgeister zu stecken
scheint. — Der Sekr. d. Red

**) Man vergl. hierzu des Advokaten M. Joller Daxstellung eines
Hausspukes zu Stans, Canton Unterwaiden in der Schweiz, in „Psych.
Stud.u November-Heft 1885 S. 495 ff., woselbst altes Brandholz wieder
verbaut worden zu sein scheint. Der Sekr. d. Red.


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