Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
22. Jahrgang.1895
Seite: 391
(PDF, 153 MB)
Bibliographische Information
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Wittig: Die weisse Frau.

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Die weitere hüclist interessante Leetüre über sie, ihren
Gemahl, ihre Beziehungen zu Voltaire etc. nebst den Abbildungen
des alten und neuen Schlosses müssen wir der
eigenen Forschung unserer Leser anheimgeben. Wir heben
nur noch hervor, dass das alte Schloss in der Nacht zum
26. Januar 1753 ein Kaub der Flammen wurde. Demnach
muss das angebliche Bild der weissen Frau, wahrscheinlich
das des Fräuleins von Rosenau, mitgerettet worden sein.

Der allerneueste Hornau des vortrefflichen Theodor
Fontane: — Effie Briest — in der „Deutschen Rundschau"
Nr. 3 v. 1. November 1894 enthält aus einem „Reisehandbuche
" die Beschreibung des ehemals Markgräflichen Lustschlosses
, der „Eremitage" in der Nähe von Bayreuth, und
dabei Folgendes: — „Unter den Bildern in der Eremitage
nennen wir noch ein«, das nicht durch seine Schönheit, wohl
aber durch sein Alter und durch die Person, die es darstellt
, ein Interesse beansprucht. Bs ist dies ein stark
nachgedunkeltes Frauenporträt, kleiner Kopf mit herben,
etwas unheimlichen Gesichtszügen und einer Halskrause,
die den Kopf zu tragen scheint. Einige meinen, es sei eine
alte Markgräfin aus dem Ende des 15. Jahrhunderts, Andere
sind der Ansicht, es sei die Gräfin von Oriamimde; darin
aber sind beide einig, dass es das Bildniss der Dame sei,
die seither in der Geschichte der Hohenzollem uuter dem
Namen der 'weissen fe^rau* eine gewisse Berühmtheit erlangt
hat. — Eben dies alte Porträt (dessen Original in der
Hohenzollem^'sehen Familiengeschichte solche Rolle spielt)
spiult als Bild auch eine Rolle in der Spezialgeschichte
des Schlosses Eremitage |? Was, nebenbei gesagt, ein
gewaltiger Irrthum ist, denn Napoleon I. übernachtete nicht
in der von Bayreuth dreiviertel Stunde entfernten Eremitage,
sondern vielmehr, wie schon S. 388 mitgetheilt ist, im neuen
Schlosse der Stadt! — Gr. C. W\ was wohl damit zusammenhängt
, dass es an einer dem Fremden unsichtbaren Tapetenthür
hängt, hinter der sich eine vom Souterrain her
hinaufführende Treppe befindet. Es heisst, dass, als Napoleon
hier [?j übernachtete, die 'weisse Frau' aus dem Rahmen
herausgetreten und nuf sein Bett zugeschritten sei. Der
Kaiser, entsetzt auffahrend, habe nach seinem Adjutanten
gerufen und bis an seiu Lebensende mit Entrüstung von
diesem 'maudit ehäteau' gesprochen." — Das Bild der
Eremitage mag ja vielleicht das früher auf der Plassenburg
und im neuen Schlosse befindlich gewesene sein; — aber
seine Aufhängung an einer verborgenen Tapetenthüre daselbst
hat mit dem von Napoleon im neuen Schlosse gesehenen
Spuk keinerlei Zusammenhang. —


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