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Buttenstedt: Physikalische Erklärungsversuche etc. 405
Das Resultat meiner Erfahrung ist, überzeugt worden
zu sein, dass gewisse, gewöhnlich für anormal oder ausser-
gewöhnlich erachtete Phänomene in die Ordnung der Natur
hinein gehören; und dass diese Phänomene als eine Folge
derselben von Personen und Gesellschaften, die sich an der
Naturwissenschaft interessiren, untersucht und verzeichnet
werden sollten.
Oliver J. Lodge.
IL Abtheilung.
Theoretisches und Kritisches.
Physikalische Erklärungsversuche einiger
mediumistischen Vorgänge.
Yon Karl Itiitteiistedt
Rüdersdorf bei Berlin, d. 27. Juni 1895.
Verehrte Redaction!
Hierdurch mochte ich mir gestatten, Ihnen einige
Bestätigungen des Inhalts Ihres interessanten Juni-
Heftes d. J. zu berichten, das mir Herr Magnetopath
Willy Reichel zuzusenden die Freundlichkeit hatte.
So heisst es auf Seite 276 Ihrer Zeitschrift: —
„Es hat sich ferner ergeben, dass die Leichtigkeit
des menschlichen Organismus auf dem Wasser häufig in
Verbindung mit ekstatischen Zuständen eintritt. . . .
„Alle diese Nebenumstände scheinen mir nun darauf
hinzudeuten, dass, wenn an der Fähigkeit gewisser
Personen, im Wasser nicht unterzusinken, überhaupt
etwas ist, wir derselben im Somnambulismus wieder
begegnen müssen.
„Die Möglichkeit ist nun nicht ausgeschlossen, dass
im oben berichteten Falle der Schiffsfähnrich angesichts
der nahen Todesgefahr, wo bekanntermaassen das
transscendentale Bewusstein häufig aus seiner Latenz
tritt und seinen Einfluss auf den materiellen Körper
geltend macht, in Somnambulismus verfiel, der vielleicht
noch durch das Meerwasser begünstigt worden war, und
wo dann die Leichtigkeit seines menschlichen Körpers
ihm, ohne unterzugehen, den Weg von zehn Meilen (wohl
nur russische Werst) zurückzulegen gestattete* Zudem
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