Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
22. Jahrgang.1895
Seite: 425
(PDF, 153 MB)
Bibliographische Information
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Kurze Notizen. 425

die geschäftlichen Verbindungen Ä.'s geregelte, und die
Gläubiger werden nach der Realisation verlustfrei gehalten
werden, da jetzt schon die Bilanz .Rubel für Rubel aufweist
— Frau Marie v. Lougowsky in Odessa.

g) Zum Kapitel der Verhexung. — Rom,
8. Juli 1895. — Ueber ein 13 jähriges Mädchen Namens
Giuseppina Galli, die in einem Zustande von Suggestion
seit drei Monaten nichts gegessen haben soll, wird aus
Piacenza weiter berichtet, dass es körperlich sehr gut
entwickelt ist. In Begleitung ihres Vaters und der Grossmutter
ist sie am 5. Juli er. vor eine behördliche Commission
geführt worden, der sie auf Befragen erklärte, sie habe seit
drei Monaten eine unüberwindliche Abneigung gegen jegliche
Speise und fühle immer noch einen Apfel, den ihr ein
Bauernbursche gegeben hatte, im Magen. Die Angehörigen
halten das Mädchen für behext, die Aerzte erklären es
einfach für hysterisch. [Sind das nicht blos zwei verschiedene
Worte für eine und dieselbe Sache, die beide
nichts erklären? — Ref.] Dem Rath der Aerzte, das
Mädchen in eine Heilanstalt zu bringen, widerstreben die
Angehörigen und die Kranke selbst in der heftigsten Weise.
Da nun diese immer geäussert hatte, sie könne nichts essen,
ausser wenn es der Geber jenes Apfels ihr befehle, so Hess
man ihn kommen in der Hoffnung, er könne die Suggestion
wieder aufheben. Er ist ein hübscher Bursche Namens
Ernesto Fermi und arbeitet als Heizer in einer Ziegelei. Er
hat mit seinem Vater unter dem Verdacht, die Galli
behext zu haben, schwer zu leiden und auch bereits
gegen die Verleumdungen den Klageweg beschritten. Als
er nun mit der Galli zusammengebracht war, hiess er sie,
Speise zu sich zu nehmen, bot ihr eine Tasse Fleischbrühe
an, aber vergeblich. Die Weigerung des Mädchens dauerte
fort. Die Sicherheitsbehörde wird nun Alles aufbieten
müssen, um den vermeintlichen Hexenmeister vor dem Zorn
der Familie Galli zu schützen. (3. Beil. z. „Leipz. Tagebl."
Nr. 336 v. 13. Juli 1895, S. 4974, 8. Spalte.) — Eine ähnliche
Behexung hat der dieses referirende Sekretär der
Redaction im Jahre 1854 in der Familie des damaligen
Präsidenten der Kaiserl. Leop.-Carolinischen Akademie der
Naturforscher und Aerzte 9 Professors Dr. Gottfried Nees
von Esenbeck zu Breslau, selbst erlebt, dessen zweite Tochter
Konradine aus zweiter Ehe, damals 14 Jahre alt, nachdem
ich ihr und ihrer älteren, sehr hübschen Schwester einige
Zeit lang als 20jähriger Student französischen ünterricht
ertheilt hatte, im Zustande der Bleichsucht in Krämpfe
verfiel und in diesem Zustande regelmässig von mir sprach


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