Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
22. Jahrgang.1895
Seite: 496
(PDF, 153 MB)
Bibliographische Information
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496 Psychische Studien. XXII. Jahrg. 11. Heft. (November 1895.)

ihm aber nicht gefiel. Um 1600 soll die Burg dem Reichsgrafen
von Holienzollern beliehen worden sein, der sie einem
Burghauptmann übergab, wie auch nach seinem Tode 1622
die Wittwe des Grafen die Burg und die Güter einem
von Reideburg anvertraute. Jm nun ausgebrochenen
dreissigjährigen Kriege fiel die Burg abwechselnd den
Oesterreichern wie den Schweden in die Hände. Der
schwedische Obrist Devour Hess allenthalben die Burgmauern
nach einem der Sage nach in ihnen versteckten grossen
Schatze durchwühlen, den er auch zum Theil in einem
Pfeiler verborgen gefunden haben soll, auf dem der Spruch
gestanden haben soll: — „Gold ist mein Futter, Eicht weit
hiervon steht meine Mutter!" — Die Wittwe des Grafen
von Holienzollern starb 1633 und hinterliess die halbzerstörte
Burg ihrer einzigen fünfzehnjährigen Tochter Anna Katharina,
welche 1641 vom churfürstlich brandenburgischen Comman-
danten von Spandau, dem Freiherrn Moritz August v. Rockow
geehlicht ward, der 1653 als Generalfeldzeugmeister in
kaiserlich österreichischen Diensten starb. Durch diese
Hohen zoll er' sehe Seitenlinie Derer von Sigmaringen und
Veringen kam die „weisse Frau" abermals in die Kyns-
burg, denn die letzte dieses Hohen zoll er* sehen Geschlechts
war obige Anna Katharina, geb. gegen 1619; sie
hatte das Unglück, ihren ersten, zärtlich geliebten Bräutigam,
den Freyherrn Eberhard von Manteuffel auf Hertzogswaldau
und Rausske bei Striegau, kurz vor ihrem Beylager 1637
zu verlieren und ihn auf ihrer Burg begraben zu müssen.
Ihre zweite Ehe mit von Rochow 1611 löste dessen Tod 1653.
Auch den dritten Gatten, Freyherrn Christoph von Hohberg
auf Rohnstoek und Fürstenstem in Schlesien, geb. 1630,
überlebte sie als Wittwe ohne Nachkommen. Aber schon
als Rochow's Wittwe verkaufte sie die Burg 1656 an Leonhard
vvn Tschirsky, der sie wieder an den kaiserlichen Obristwacht-
meister Gottfried Freiherrn von Eben 1688 entäusserte, dessen
einziger Sohn durch einen treuen Hund vom Sturz in den Abgrund
des Burgfelsens gerettet wurde, als sein Pferd ihn beim
Niederreiten abgeschleudert hatte und er nur noch mit einem
Fusse im Steigbügel über dem Abgrunde hing. Der kiuge
Hund hielt den Bügel des Pferdes fest im Maule, bis Hilfe
kam. — Ein Vetter dieses Eben studirte mit dem schlesischen
Dichter Johann Christian Günther im Jahre 1722—1723
zu Jena und unterstützte den armen, mittellosen und
schwerkranken Freund bis zu dessen Tode. — Die einzige
Schwester des dennoch wenige Jahre später gestorbenen
Geretteten, Anna Eleonora, verheirathete sich an einen
von Reibnitz, welcher Günthers bester poetischer Freund war,


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