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506 Psychische Studien. XXII. Jahrg. 11. Heft. (November 1895.)
schräg, dann wird er in einem Winkel wieder an die
gegenüberliegende innere Körperwand geworfen, von dieser
wieder schräg zurück, bis er endlich in Wellenforin am
Ende des Körpers wieder ins Freie tritt. Ist der getroffene
Körper lang und spitz zulaufend, wie z.B. unsere Beine
und Arme, so werden diese Strahlungen, wie das Wasser
in der Spitze einer Feuerspritze, an den Zehen und
Fingerspitzen zusammengedrängt und strömen dort sehr
intensiv aus, so dass z. B. der Huf eines Wildes beim
schnellsten Berühren des Grases auf der Flucht doch noch
so starke Ausströmungen zurücklässt, dass die Hundenase
diese Spuren noch lange Zeit zu riechen vermag. Da diese
Ausstrahlungen aber Bestandteile, Stoffe des Wildes mit
aus dem Körper desselben hinausreissen, so haben diese
Ausstrahlungen einen Wildgeruch.
Dass diese Ausströmungen von denjenigen Stoffen des
durchströmten Körpers am meisten mit hinausreissen,
wovon der Körper am meisten besitzt, das ist wohl
ganz selbstverständlich; daher strömt ein Kranker viel
Krankheitsstoffe — üble Gerüche —, ein Gesunder viel
gesunde Stoffe ab. Auf den letzteren Umstand gründet
sich die gute Wirkung des Handauflegens tüchtiger
Magnetopathen auf Kranke.
Dass aber die Aetherwellen beim Eintritt in einen
Körper eine Umbildung, Beimischung, Intensivität, Ab-
schwächung u. s. w. erfahren je nach den Aggregatzuständen
und sonstigen Eigenschaften der Körper, ist ebenfalls nachweisbar
. Tritt z. B. Electricität in einen warmen Körper,
so erhöht sich sofort die Frequenz der electrischen
Wellenbewegung, und die letztere kann dann als Licht in
Erscheinung treten; durch kalte Körper geleitet, wird
vielleicht aus Electricität Magnetismus u. s. w.
Die Ausstrahlungen aus einem gesunden Körper sind
daher viel intensiver, weil sie eben viel wärmer sind; in
einer Dunkelkammer soll man die Ausstrahlungen sogar
als matten Lichtschein an den Fingerspitzen guter
Magnetopathen sehen können.*)
Nach Professor Dr. Eulenburg wird nun der Mensch
von festen, flüssigen und Gasstoffen ernährt. Der
Baum, der doch aus denselben Bausteinen wie der Mensch
— aus der Zelle — besteht, ernährt seine Zelle nur aus
feuchten und gasförmigen Stoffen, und ist keine
*) Hierzu vergl. man die „0 d 1 e h r e" des Freiherrn von Reichenbach,
die endlich zu der ihr gebührenden wissenschaftlichen Anerkennung
gelangen dürfte. — Der Sekr. d. Red.
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