Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
22. Jahrgang.1895
Seite: 531
(PDF, 153 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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in ihrem Trance durchaus unzurechnungsfähigen Personen
mit absichtlicher Täuschung und Betrug, Beispiele aus dem
gewöhnlichen Leben, welche geradezu selbst bei den gelehrtesten
und würdigsten Personen oft genug an's Täuschende
, Lächerliche und Alberne streifen.

Dem Trance-Zustande der Medien ist gemeiniglich der
Zustand der Abstraction oder Geistesabgezogenheit durch
tiefes Denken und Insichversunkensein bei Forschern,
Dichtern und Künstlern wohl am verwandtesten. Und in
diesem Zustande ereignen sich oft die sonderbarsten und
widerspruchsvollsten Dinge. Wir erinnern hier zunächst an
das für sein Leben und seinen Nachruhm so folgenschwere,
perplexe Benehmen des sonst so klugen und weltgewandten
schlesischen Dichters Johann Christian Günther in seiner
Ende August 1711) zu Dresden durch hypnotisirtes Stammeln
und ohnmächtiges Indieknieesinken verunglückten Audienz
vor König August dem Starken, die wir im September-Heft
1881 S. 405 ff. (vgl. März-Heft 1895 S. 188 ff.) geschildert
finden, und deren damals unerklärlicher Vorgang dem unglücklichen
Dichter so viel nachgetragene Verleumdung eines
unfertigen Betragens und absichtlicher Trunkenheit bis in's
ferne Grab zu Jena und noch 200 Jahre nach seiner Geburt
unter seinen Biographen erregt hat. Und doch hat
sich Günther trotz dieses Fiasco's vor allen seinen splitterrichtenden
Gegnern und ihm vorgezogenen Hofpoeten allein
als ein echter Dichter bewährt.

Aber auch von keinem Geringeren als dem Generalfeldmarschall
von Moltke, dem berühmten Schlachtendenker
, berichtet uns sein damaliger Generalstabs-Unter-
gebener, der spätere Kriegsminister Graf /. von Verdy du
Vernois, in seinen „Persönlichen Erinnerungen an den Krieg
von 1870/71" im IX. Abschnitte der „Deutschen Rundschau
" zu Berlin, .Nr. 21 v. L August 1895 S. 198-199
Folgendes aus Meaux vor Paris, vom 19. Sept. 1870: —
„In der Nacht vom 18. zum 19. September wurden wir
Abtheilungschefs plötzlich zum General v. Moltke berufen,
der im bischöflichen Palais wohnte. • Wir fanden den
Generai in einem grossen, durch verschiedene Ereignisse
bekannten historischen Zimmer, in welchem in einer Nische
an der Längsseite das Bett stand. Es waren Meldungen
aus dem Norden von Paris eingegangen, wonach selbst noch
zahlreiche feindliche Truppen sich ausserhalb der Fortslinie
befinden sollten, ro dass es bei der für den folgenden
Tag in Aussicht genommenen Umschliessung zum Gefecht
gegen die dort vorrückende Armee des Kronprinzen von
Sachsen kommen konnte. Moltke, der, in einen bis auf die

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