Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
22. Jahrgang.1895
Seite: 581
(PDF, 153 MB)
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Kurze Notizen. 581

zuwendenden Friedrich von Hellwald (vergl. „Psych. Stud."
December-Heft 1892 S. 598, Januar-Heft 1892 S. 40 ff.)
reiche Belehrung geschöpft haben, finden wir zuletzt noch
einen belehrenden Artikel: — „Anschauungen der Tscherkessen*)
und Abchasen an der Pontus-Küste'» — vom Botaniker Herrn
Albow aus Odessa, der sechs Jahre lang die pontischen
Küsten zu geo-botanischen Forschungen durchstreift und
deren Völkerstämme studirt hat. Besonders dem ehemals
westlich von dem 9360 Fuss hohen Berge Fischk in NW
des Kaukasus lebenden und jetzt am Flüsschen Schaehe
angesiedelten Stamm „Chakutschi" hat er seine besondere
Aufmerksamkeit zugewendet, ihre Anhänglichkeit an die
Heimath und ihre fast unzujänglichen Berge an der Küste
des Schwarzen Meeres, ihre lebendig erhaltenen Ueber-
lieferungen und ihre vom Mohammedanismus fast freien
religiösen Sitten bemerkt. „Der Genannte erwähnt auch
einiger abergläubischer Anschauungen der Tscherkessen,
die dem gründlichen Erforscher Tscherkessiens, Herrn
Lulhier, in den dreissiger Jahren entgangen waren. So
glauben die Tscherkessen an die Existenz besonderer guter
Genien in Gestalt von schönen Weibern, welche sie
„Dshinef* heissen. Zweitens leben nach dem Glauben der
„Chakutschi" in ihren Wäldern gewisse wilde Wesen,
„Mesanlukwy" (Waldleute), an deren Brust beständig ein
kleines Beil befestigt ist. Sie werfen sich auf die Menschen
und tödten dieselben. Endlich leben in ihren Wäldern,
ihrem Aberglauben nach, andere Wesen, „Meh-zyf", welche
ohne alle Kleidung gehen, den Leib mit Haaren bedeckt;
übrigens thun sie dem Menschen kein Leid an. — Was
nun die ,.Abchasen" betrifft, so lebt unter ihnen die Ueber«
lieferung, dass vor sehr langer Zeit in den Bergen Abchasiens
Zwerge, zum Geschlechte der „Zan" oder „Zama" gehörig,
gelebt haben. Von Viehzucht lebend, errichteten sie für
sich und ihre Herden steinerne Umzäunungen, deren Beste
noch heute sich erhalten haben. Damals herrschte auf
Erden noch jene schöne Zeit, da es weder Schnee, noch
Regen, Wind und Kälte gab und kein Unterschied zwischen
Tag und Nacht bestand. Die Sonne schien heiter am
wolkenlosen Himmel, und die Zun litten keineswegs an
Kälte auf diesen Höhen, welche gegenwärtig bloss im
Laufe von drei Sommermonaten bewohnbar sind. Die Zan
kannten den Gebrauch des Feuers noch nicht und nährten

*) Vergl. über Tscherkessen und deren mediumistische Anwendung
thieriseher Sebulterknochen noch „Psjch. 8tud.u Februar-Heft 1894
S. 87 sub Kurze Notiz b) Nr. 9). — Der Sekr. d. Bed.


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