Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
23. Jahrgang.1896
Seite: 2
(PDF, 187 MB)
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2 Psychische Studien. XXIII. Jahrg. 1. Heft. (Januar 1896.)

Constantin Aksakow, als Historiker und Philolog und als
einer der Hauptrepräsentanten der Slawophilen-Partei, die
zu ihrer Zeit eine bedeutende Rolle in der Geschichte
Russlands gespielt hat; der zweite, Iwan {Johann) Aksakow,
als einer der ausgezeichnetsten Schriftsteller und Publi-
cisten dieses Landes. Trotz dieser prädisponirenden Umstände
und ungeachtet seiner Vorliebe für die lateinischen
und italienischen Classiker, dei,en sich Alexander Aksakow
noch auf dem Lyceum widmete, fühlte er sich für die
litterarische oder politische Laufbahn nicht geschaffen.
Von seiner frühesten Jugend an lenkten ausnahmsweise
Familienverhältnisse seine Aufmerksamkeit auf die religiösen
und philosophischen Fragen. Die Wissenschaft vom
Menschen erschien ihm bald als die höchste Wissenschaft,
und in ihr erhob sich vor ihm der Grund des menschlichen
Daseins, das Warum des Lebens, als erste Fundamentalfrage
.

Noch auf dem Lyceum hatte er Gelegenheit, Bekanntschaft
mit einigen Werken Sivedenhorg's zu machen; ein
ganz aussergewohnlicher Fall, wenn man in Betracht zieht,
dass in Russland die Werke Swedenborg^ verboten sind und
sich nirgendwo im Buchhandel befinden. Aber das Schicksal
hatte es gewollt, dass einer von den Kameraden des Herrn
Aksakow, der Fürst A. Sh.9 einer Familie angehörte, welche
den einzigen Sammelpunkt der Anhänger der Lehren
Swedenborg1^ bildete. Das erste Buch, welches Herr Aksakow
las, war dessen Werk: — „Himmel und Hölle" — in der
französischen Uebersetzung von Moet („Du Ciel et de
TEnfer"). Feind des pietistischen Mysticismus, ward er in
Erstaunen versetzt und gefesselt von dem praktischen Sinne
dieser Offenbarungen über eine geistige Welt voll von
Gestalten, Bewegung und Thätigkeit mit der alleinigen
Glücksbasis: — dem Leben im Guten nach der Erkenntniss
des Wahren. Die ganz ebenso vernünftige wie geistige
Lösung des grossen Problems schien ihm gefunden zu sein.
Wenn einmal die geistige Welt existirt, — sagte er sich,
— so kann sie nicht anders beschaffen sein, und mit der
ganzen Gluth der Jugend warf er sich auf das Studium
dieser neuen Welt, die er so eben entdeckt hatte. Von
Natur mit einem Charakter begabt, der mit einer gewissen
Dosis philosophischen Nachdenkens eine gute Dosis positiven
und systematischen Forschens, wann er einmal etwas
studirt, verbindet, muss er seinen Gegenstand gründlich kennen
lernen in allen seinen Entwicklungen und in allen seinen
Details; auch war seine erste Sorgfalt, sich mit Allem auf
das Laufende zu setzen, was Swedenborg betraf: — er


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