Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
23. Jahrgang.1896
Seite: 8
(PDF, 187 MB)
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8 Psychische Studien. XXIII. Jahrg. 1. Heft. (Januar lb90.)

Äksakow sich während der Jahre 1853—1857 widmete, ihm
als ein mächtiger Hebel für die kritische Würdiguug des
hauptsächlichsten Elementes, auf das sich der ganze
theologische Aufbau Swedenborg'^ stützt, dienstbar wurde;
je mehr er in dem Studium der Wissenschaft der
(Korrespondenzen und ihrer Anwendung auf die Entdeckung
des geistigen Sinnes der Heiligen Schrift fortschritt, desto
mehr wurde die Unzuverlässigkeit dieser rationellen Beweisführung
für deren göttliche Inspiration ihm augenfällig»
Der Zweck seiner letzten Arbeit über Swedenborg war, zu
beweisen, dass sein Rationalismus [Vernunftschliessen] nur
ein eingebildeter Rationalismus war; dass das Hauptargument
Swedenborg1^ zu Gunsten der Göttlichkeit der
Heiligen Schrift nicht rationell oder vernunftgemäss war,
denn diese selbige Erklärungs-Methode, welche die ausschliessliche
Göttlichkeit der beiden Testamente
beweisen sollte, konnte ja gleicherweise auch mit demselben
Resultate auf viele andere poetische und prosaische
Erzeugnisse angewendet werden, — was Herr Äksakow
auch an aus Dante, oder aus den historischen Chroniken
Nestor's gezogenen Beispielen, denen er den geistigen
Sinn beilegte, bewies; und ferner, dass nicht allein
dieser Hauptpunkt, sondern noch alle anderen Cardinai-
punkte der Lehre Swedenborgs über die Heilige Schrift
nicht rationell seien, denn sie widerlegen sich durch seine
eigenen Worte und sind infolge dessen logisch unhaltbar.
Folgendes sind die letzten Zeilen dieser Arbeit: — „Mein
einziger Zweck ist gewesen, die Erforschung der Wahrheit
anzuregen; in die Geister der Schüler Swedenborg's den
ersten Zweifelsfunken über die Unfehlbarkeit des Meisters
fallen zu lassen; sie wenigstens einen Schritt ausserhalb
des magischen Kreises thun zu lassen, in welchen der
Glaube an die Göttlichkeit seiner Offenbarungen sie eingeschlossen
hat; ihnen eine erste Stütze zu leihen, um
aus dieser traurigen Unbeweglichkeit herauszukommen, die
sie festbannt und in ihnen die Intoleranz und den Fanatismus
erzeugt (p. 227).

Als er so seine Rechnung mit den theologischen
Speculationen Swedenborg'$ abschloss, hörte Herr Äksakow
nicht auf, die Basis der religiösen Frage im Allgemeinen
und der psychologischen Frage im Besonderen weiter
zu untersuchen; eine Sache erschien ihm unbestreitbar:
— dass, wenn jemals die Geheimnisse der menschlichen
Seele entschleiert werden könnten, — wenn die Thatsache
der individuellen Unsterblichkeit jemals unter der Sanction
einer positiven Wissenschaft auftreten ^könnte, — dies nur


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