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30 Psychische Studien. XXIII^ Jahrg. 1. Heft (Januar 1896.)
kein einziges wirkliches Phänomen zu erzengen
vermocht,
„Ich glaube, das ist Alles, und es ist von keinem
Vortheil.
„Nun wohl! Es scheint mir, dass es voreilig ist, daraus
zu schliessen, dass alle durch Eusapia erzeugten oder angeblich
erzeugten Phänomene falsch seien. Das ist ein
Schluss, welcher ganz besonders die Prämissen übersteigt.
Man könnte ganze Seiten darüber schreiben; aber ich denke,
dass Experimentiren mehr gilt als Diskutiren. Ich bescheide
mich daher mit folgenden Bemerkungen: —
1) Dass diese sogenannten Betrugsversuche sich nur auf
ein einziges Phänomen anwenden lassen, und dass für die
Menge der anderen Thatsachen — die Bewegungen des
Tisches, die Lichter, die Erhebungen, die directe Schrift —
noch keine Erklärung hat gegeben werden können. Es
(scheint sogar bewiesen, dass man, ungeachtet aller Scharfsichtigkeit
des Mr. Bodgson, (ich will von der unsrigen nicht
sprechen,) niemals hat das geringste Instrument oder den
kleinsten Apparat entdecken können, die ihr zu ihren
Manifestationen gedient hätten.
2) Dass wir bei allen unseren vorhergehenden Experimenten
von der Möglichkeit eines Betruges vollkommen benachrichtigt
waren, und dass wir sogar genau dessen Natur
kannten, derart, dass die Enthüllungen des Mr. Hoägson
uns absolut nichts offenbart haben.
3) Dass gewisse frühere Experimente von einer solchen
Natur waren, dass wir sie, Sie und ich, und 0. Lodge, als
definitive betrachtet haben und als nicht zerstörbar durch
Alles, was wir etwa später entdecken könnten.
4) Dass Eusapia oft unter moralischen und psychologischen
Einflüssen, deren Natur uns entgeht, während
einer sehr langen Zeit unfähig ist, irgend eine wahrhafte
Handlung auszuüben, und dass sie sich vielleicht zu Cambridge
in diesen Zuständen befunden habe«
5) Dass in den in Frankreich kurze Zeit nach
/ den zu Cambridge angestellten Experimenten
/ Gelehrte von namhafter Intelligenz und tadel-
' loser Ehrenhaftigkeit sehr nette Phänomene
erhalten haben, die ihnen nicht das Recht zu
zweifeln gelassen haben.
6) Dass ich trotz allen Anscheins, der in Wirklichkeit
oft gegen Eusapia ist, in keiner Weise an dem festhalte,
was ich bisher Betrug genannt habe, und dass es sehr möglich
ist, dass im Trance-Zustande, oder in verwandten Zu-
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