Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
23. Jahrgang.1896
Seite: 42
(PDF, 187 MB)
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42 Psychische Studien. XXIIL Jahrg. 1. Heft. (Januar 1896,)

und bin doch erwacht! Ich möchte mich beinahe zu der
Ansicht hinneigen, dass das, was wir Wachen nennen,
vielleicht nur ein Analogon des Traumes ist, und die
Widersprüche, auf die wir stossen, wenn wir uns den letzten
Fragen nähern, entstehen vielleicht nur dadurch, dass wir
auch im Wachen nicht den ganzen Kreis unseres Wesens
zu umfassen vermögen. Wie im Traume unsere Phantasie
kritiklos waltet, so entbehren wir vielleicht auch im Wachen
einer höheren Kritik; und wir werden vielleicht beim
Erwachen im Tode über die pudelnämschen Gedanken
lächeln, die wir uns jetzt, im scheinbaren Wachen, über
diese Gegenstände gemacht haben, und manches, was uns
jetzt widerspruchsvoll und ungereimt vorkommt, werden
wir als natürlichen und nothwendigen Theil des Ganzen
erkennen.

Zwei selbsterlebte Todesankündiguiigeii.

Von Richard Meimann,

Bevollmächtigter Vertreter der Mannheimer Versicherungs-
Gesellschaft zu Berlin.

Ich bin kein Anhänger der Lehren von der vierten
Dimension, aber dass es zwischen Himmel und Erde noch
Manches giebt, das zu enträthseln uns bisher nicht geglückt
ist, habe ich zwei Mal in meinem Leben selbst erfahren.

Ein mir nahe befreundeter Lehrer besass eine reizende
junge Frau, welche plötzlich an Typhus schwer erkrankte.
Die Krankheit zog sich durch Wochen hin, und da in dem
kleinen polnischen Städtchen, in welches uns das Geschick
verschlagen, eine tüchtige Wärterin nicht zu erhalten war,
so erbot ich mich, den durch die fortwährenden Nachtwachen
gänzlich herabgekommenen Gatten hin und wieder zu
ersetzen.

Als die dritte Nacht, die ich wachte, beinahe zu Ende
war und die ersten grauen Vorboten des kommenden
Lichtes sich bemerkbar machten, verschlimmerte sich der
Zustand der Kranken, die bisher ziemlich ruhig gewesen
war, derart, dass auch mir, dem Laien, der plötzliche
Wechsel nicht zu entgehen vermochte, und ich beschloss,
den Gatten zu wecken. Nachdem dies geschehen, lief ich
eilends zum Arzte, dessen Wohnung mit wenigen Schritten
zu erreichen war, und der mich auch sofort zu der Kranken
zurückbegleitete. Während er mit dem beklagenswerthen
Freunde an das Bett trat, begab ich mich in das Vorderzimmer
, mich leicht an den herrlichen Blüthner7sehen Flügel,


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