Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
23. Jahrgang.1896
Seite: 44
(PDF, 187 MB)
Bibliographische Information
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44 Psychische Studien. XXI1L Jahrg. 1. Heft. (Januar 1896.)

innen vorschriftsmässig abgeriegelt. Der Inspector hatte
bei seinem Eintritt, wie alle Abende, den Riegel vorgeschoben
.

Derselbe war durch die dröhnenden Schläge ebenfalls
erwacht, und wir suchten nunmehr die drei Stuben ab.
Kein Schrank blieb undurchsucht, kein Winkel unbeleuchtet, *
unter jedem Tisch und Stuhl wurde recherchirt, — aber
Niemand gefunden! Es war ausser uns keine Seele in dem
Raum. Es fiel mir auf, dass mein Freund bei der Durchsuchung
der Räume stark zitterte, und ich neckte ihn seiner
Furcht halber. Er aber wurde düster ernst und sagte: —
„Mein Vater ist gestorben. Wir haben uns das Wort
gegeben, wo wir auch seien, uns von unserem Ableben
sofortige Nachricht zu geben. Das war die Nachricht lu —
Ich lachte ihn aus und versuchte, ihn auf jede Weise aufzuheitern
, doch vergeblich; er blieb bei seiner Ueberzeugung.
Mit dem Schlaf war es für diese Nacht vorbei. Um 11 Uhr
Vormittags trat ich vor die Fabrik, um ein wenig spazieren
zu gehen, als der Telegraphenbote querfeldein auf das
Gebäude zu eilte. Eilige Depesche für den Herrn Inspector!
Mir wurde unheimlich ängstlich, und besorgt folgte ich dem
Boten. Mein Freund erbrach die Depesche und — überreichte
sie mir ohne Wort: — „Komm Haus, Vater Nachts
2,5 Herzschlag verstorben. Emilie" — las ich zitternd. Jeder
Commentar zu diesem Ereigniss, welches durch zwei Zeugen
bekräftigt wird, ist überflüssig.

Berlin, 12. November 1895. Richard Reimann.

Kurze Notizen.

a) Ein Wahrtraum. — Durch die Lektüre des
Artikels über Wahrträume im November-Heft 1895 der
„Psych. Stud." werde ich lebhaft erinnert an den Traum
eines Freundes, der jetzt nach seiner Erfüllung sich mir
ebenfalls als ein Wahrtraum darstellt. Mein Freund K. S.
war ein hochbegabter Musiker, von ernstestem Streben, der
Liebling seiner Lehrer auf der Königlichen Hochschule für
Musik zu Berlin, von der ihm, seiner Begabung wegen, das
Honorar erlassen worden war. Er stand damals kurz vor
Vollendung seiner Studien, hatte seine ersten kleineren
Compositionen vollendet und durfte mit einer gewissen
Berechtigung auf eine Zukunft hoffen Da träumte ihm,
vor ungefähr vier Jahren, er sähe hoch oben in einer
geöffneten Thür, zu der eine steile Treppe emporführte,


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