Freiburger historische Bestände - digital

Kurze Notizen.

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wohl, nun, da ihre Seele aus dem dunklen irdischen Kerker
befreit ist, nun sie den Schritt, den entscheidenden Schritt
zur Klarheit hinter sich haben. ,Mein lieber Nikolai! Ich
will Dir mit meinen egoistischen Thränen Dein Geistesschauen
nicht trüben; — erfreue Du Dich Deiner geistigen
Befreiung aus der körperlichen Gefangenschaft! Es kommt
der Tag, an dem wir Dir folgen werden, und dann, ach,
welch ein Wiedersehen!' — Schenke Ihnen und allen
Gesinnungsgenossen der liebe Gott schöne Feiertage, und
gedenken Sie unser! Ihre ergebene

„Odessa, d. 9.|21. Dezember 1895.

Marie Lougowskoy." —

Unsere Leser werden sich dieser so wahr denkenden
und fühlenden Frau gewiss noch mit mir zu grossem Dank
verpflichtet fühlen für die zwei prächtigen Artikel, die sie
mir bei ihrem vorjährigen zweiten Besuche mit ihrer
inzwischen zur Jungfrau erblühten Tochter aJs Geschenk
für die „Psychischen Studien" (Oktober-Heft 1894 S. 473 ff.
und November-Heft 1894 S. f)2off.) nach Leipzig mitbrachte,
da ihr Gatte sie dringender Geschäfte halber nicht begleiten
konnte. Ich habe ihn zwar nur einmal im Leben gesehen
und umarmt, aber ich glaube nach Allem, von ihm Nikitirfs
letztes Vermächtniss an Kind und Weib in der „Frau des
Fuhrmanns" („Psych. Stud." December-Heft 1894 S. 573)
auf unsere Geistesfreundin anwenden zu dürfen, als auch mir
zwei Hellträume sowohl sein erstes Kommen wie sein
jetziges Scheiden angemeldet haben, welches Vermächtnisses
letzte Strophe lautet: —

„Und auch Dich, so scheint es,
Liebt* er mit Innigkeit: —
Deinen Namen leis sprechend,
Ging er zur Ewigkeit." —

ri) Mrs. JB. dJJEsperance zu* Gothenburg sendet uns
folgenden Neujahrs-Gruss: — „1896. Am Christtag-Morgen
träumte mir, die Hand schrieb an die Wand, und ich las
wie folgt: -

'DasNeue Jahr erhob sich über einer Neuen
Welt, worin die Herzen der Menschen gleich
waren dem Krystall, in dem alle ihreGedanken
und Meinungen konnten gelesenund verstanden
werden von den Völkern."' —