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Biographische Skizze des Herausgebers der „Psych. Studien"-. *61
dem Vater Petty und seinen beiden Söhnen über Berlin*)
nach St. Petersburg. Unglücklicherweise wurden mit der
Veränderung der Bedingungen und der Abwesenheit der
Mutter (welche das Hauptmedium war) die mediumistischen
Kräfte der Knaben mangelhaft, und bei den Seancen des
Üomites ereignete sich nichts von Bedeutung. Nach vier
Seancen hob Herr Aksakow die Fortsetzung derselben auf
und schickte die Medien wieder heim. Dieser erste Misserfolg
entmuthigte ihn nicht, und schliesslich hatte er
das Glück, ein merkwürdiges Medium, eine in England
um ihrer mediumistischen Fähigkeiten willen wohlbekannte
Dame, bestimmen zu können, ihre Dienste dem Comite
anzubieten. Da diese Dame (Miss Mary Marshall,
später Mrs. St Clair, seitdem verstorben) kein Medium
von Profession war, so wünschte sie, ihr Incognito zu
bewahren, und wurde dem Comite unter dem Namen einer
Mrs. Clayer vorgestellt. Mit diesem Medium hatte Mr.
Crookes die von ihm p. 38 - 39 seiner „Researches44 [„Untersuchungen
"] berichteten Experimente angestellt, und ihm
verdankte es Herr Aksakow, dass er das Vergnügen hatte,
bei einer Seance, welche im Hause des Mr. Crookes selbst
stattfand, die Bekanntschaft dieser Dame zu machen. Die
Kraft der physikalischen Manifestationen, die sich bei vollem
Lichte erzeugten, überstieg alle seine Erwartungen, — das
für das Comite nöthige Medium war endlich gefunden. Aber
zum grossen Bedauern des Herrn Aksakow konnte sich Mrs.
St. Clair noch nicht entschliessen, nach Petersburg zu kommen,
und er war gezwungen, mit den Petty-Medien zu beginnen.
Später gab sie endlich seinen dringenden Vorstellungen
Gehör und entschloss sich zur Reise nach • St. Petersburg,
woselbst sie mitten im Winter anlangte, ihre beiden jungen
Töchter mit sich führend, die sie der Sorge fremder Hände
nicht anvertrauen mochte, und unter der Gefahr, deren
gebrechliche Gesundheit ernsten Störungen auszusetzen.
Dieses war wirklich eine für die Sache des Spiritismus
höchst verdienstliche That von Seiten dieser Dame.
Die zweite Keihe der offiziellen Söancen des Comites
begann im Monat Januar 1876. Die Erwartungen des
Herrn Aksakow wurden für dieses Mal nicht enttäuscht: —
die Manifestationen gingen schon mit der ersten Seance
von statten. Die berühmten Klopflaute hallten vor dem
*) Hier hatte der Sekretär der Redaction die günstige Gelegenheit
, einigen gelungenen Seancen derselben im damaligen „Hotel du
Nord" neben dem Palais des Kaisers Wilhelm 1. sowohl, als auch in
der Privatwohnung des Herrn Liebing, mit vielen Zeugen beizuwohnen,
wie in „Psych. Stud." December-Heft 1875 S. 571 berichtet steht. —
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