Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
23. Jahrgang.1896
Seite: 75
(PDF, 187 MB)
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Petersen: Der nordfriesische Seher Boy Spuk. 75

„'Eines Tages spricht Boy zu seinem Freunde, dem
Zimmermeister Franzen, dessen Sohn mir dieses Ereigniss
selbst berichtet hat: — ,In Deiner Nachbarschaft wird
Jemand sterben; ich habe den Leichenzug in Eurem Fangwege
beobachtet/ — Auf die Frage, ob dieser Todesfall in
seiner Familie sich ereignen würde, entgegnet Boy: — ,Deine
Familie wird nicht betroffen werden; denn ich habe Dich
im Gefolge gesehen/ — Bald nachher stirbt der Nachbar
des Zimmermeisters, ein junger Arbeiter, Namens Hinz,
und hinterlässt eine Wittwe mit vier Kindern in grosser
Armuth.

,/In früherer Zeit wurden die Leichen im Orte auf
einer Bahre vom Hause auf den Kirchhof getragen. Diese
Bahre hatte ihren Platz im Glockenhause. Sie musste
jedesmal von hier vor dem Leichenbegängniss ins Trauerhaus
gebracht werden. — Eines Tages steht Boy in der
Schmiede in Nord-Niebüll, die jetzt im Besitze der
Schmiedemeisters Emil Andresen sich befindet und dort liegt,
wo der Kirchensteig von der Hauptstrasse sich abzweigt.
Boy ist im Gespräch mit dem Meister und äussert plötzlich:

— ,Soeben wurde die Bahre hier vor der Schmiedethür
niedergestellt/ — Nach einiger Zeit stirbt Jemand im Orte,
und der Nachbar, der in dem Hause wohnt, welches der
Schmiede gegenüberliegt, soll als Träger dem Leichenbegängniss
beiwohnen. Die Bahre wird geholt, und als sie
mit derselben auf dem Kirchensteige sind, bemerkt der
Nachbar, dass er im Hause etwas vergessen hat, dessen er
für die Feier benöthigt ist. Während er ins Haus eilt, um
das Vergessene zu holen, steht die Bahre vor der Schmiedethür
, wie Boy es vorher gesagt hatte. —

„'Ein anderes Mal befindet sich Boy in der Wohnstube
mit dem Schmiedemeister im Gespräch. Boy sagt zu ihm:

— ,Du hast in Deiner Schatulle Sarggriffe liegen; die wirst
Du nächstens herausnehmen müssen. Der Todesfall wird
sich aber nicht in Deinem Hause ereignen/ — Der Meister
antwortet: — ,Die Griffe befinden sich allerdings dort, wie
Du sagst; aber die gebe ich nicht heraus an andere Leute,
die habe ich für den eigenen Bedarf bereit liegen. Diejenigen,
die ich für andere anfertige, kommen nicht hierher, die
bleiben in der Schmiede.* — Nach einiger Zeit stirbt
Jempiid in der Nachbarschaft, und der Schmied, der zur
Herstellung der Handhaben keine Zeit findet oder sonst in
irgend einer Weise daran verhindert ist, sieht sich genöthigt,
die bezeichneten Eisen aus seinem Schrank herauszunehmen
und für diesen Zweck, zu dem sie nicht bestimmt waren,
herzugeben. —

* 6*


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