Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
23. Jahrgang.1896
Seite: 78
(PDF, 187 MB)
Bibliographische Information
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7$ Psychische Studien. XXIII. Jahrg. 2. Heft. (Februar 1896).

nicht stellen könnte, sondern nur das geistige Wesen,
welches von ihrem Körper Besitz ergriffen habe, aber auf
Erden Arzt gewesen sein müsse; es könne aber, falls die
Somnambule entwickelter sei, so dass solche auch die
Fähigkeit habe, sich mit geistigen Wesen zu unterhalten,
auch ihr eigener Geist Antworten ertheilen, doch nur solche,
die ihr geistiger Führer ihr sage.

du Prel sagt (in „Die Philosophie der Mystik", Leipzig,
1884, S. 192): — „Die innere Selbstschau ist nur denkbar
auf Grundlage eines veränderten Verhältnisses unseres
Bewusstseins zum Organismus durch Verschiebung der
Empfindungsschwelle." — Ganz einverstanden! Aber diese
blosse Verschiebung der Empfindungsschwelle erklärt noch
nicht das Wissen einer Somnambulen, und Kenner des
Transscendentalen wissen doch, dass geistige Wesen durchaus
nicht allwissend sind und im Allgemeinen auch nur auf dem
Gebiete, wenn auch in erhöhtem Grade, Bescheid wissen,
mit dem sie sich auf Erden beschäftigten. Diesen Wesen
stehen doch ganz andere Bedingungen zur Verfügung, sich
über Alles zu unterrichten, als einer Somnambulen, die,
wenn auch ihr „Metaorganismus", um mit Hellenbach zu
sprechen, lockerer ist, noch der Erdsphäre angehört Dem
Baron Heilenbach wurde einmal durch die Hand eines
Mediums {Hellenbach „Die Vorurtheile der Menschheit" II.
Leipzig, 1893, S. 274) geschrieben: — „Erwiesenermaassen
„ist es ein Factum, dass Wesen erst dann sich nennen, wenn
„sie es für absolut nothwendig halten. Wir empfinden
„mitunter eine Scheu, die Vergangenheit uns durch unseren
„gehabten Namen so lebhaft zu vergegenwärtigen, u. s. w." —

Dieselben Erfahrungen habe ich auch gemacht. Ich
habe als praktischer Magnetiseur fortlaufend Gelegenheit,
Somnambulen zu beobachten, da dazu veranlagte Personen
während der Behandlung zur Olairvoyance ausgebildet
werden. Sie alle haben wohl hellseherisch beschrieben, was
sie sahen; Diagnosen konnten sie aber nicht stellen, wenn
sie nicht von einem geistigen Arzte kontrollirt wurden.
Fragt nun ein Laie eine solche, von einem geistigen Arzte
kontrollirte Somnambule, so hat es natürlich den Anschein,
als ob die Somnambule das Alles allein wüsste, da dieses
geistige Wesen, wie ich oft beobachtete, selten sagt, wenn
es nicht gefragt wird, wer es ist, und der Somnambulen
kann man nicht ansehen, dass ein anderes Wesen von ihr
Besitz ergriffen hat. Auch was Prof. Ennemoser („Anleitung
zur Mesmerischen Praxis." Stuttgart und Tübingen 1852,
S. 469) sagt, möchteich für meine Behauptung reklamiren:
— „Es ist gut, wenn der Arzt durch ein solches Abschliessen


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