Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
23. Jahrgang.1896
Seite: 83
(PDF, 187 MB)
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Reichel: Meine Erfahrungen auf dem Gebiete des Somnambulismus. 83

Hand, ehe sie gut eingewickelt abgeschickt wird. Das
Medium oder die Somnambule empfängt dann magnetische
Strömungen von beiden Personen, so dass die Diagnose
nothwendiger Weise unklar sein muss; dann heisst es aber
gleich: — 'Es ist Alles Schwindel, die Diagnose stimmt
nicht/ — Da diese Dinge nach ganz bestimmten Naturgesetzen
geschehen, so sehe man sich vor, nicht die
magnetischen Strömungen von zwei Personen zu vermischen.
Uebrigens sei noch bemerkt, dass das achtjährige Leiden
beseitigt und auch Hoffnung vorhanden ist, den Magenkrebs
zu heilen." —

Ich habe oft genug selbst mit Somnambulen experimentirt
und kenne sehr wohl die Empfindsamkeit derselben, z. B.
bei magnetisirtem Wasser, welches eine Somnambule sogleich,
wenn solches unter einer Reihe von nicht magnetisirten
Gläsern voll Wasser steht, finden wird, welche Experimente
ja Freiherr von Reichenbach in seinem grossen zweibändigen
Werke: — „Der sensitive Mensch und sein Verhalten zum
Ode" (Stuttgart u. Tübingen, 1854) ausführlichst beschrieben
hat; aber der so eben von Dr. Cyriax beschriebene Fall hat
mit den Odausstromungen des Briefes nichts zu thun. Als
dieser Brief eintraf, war meine Somnambule, der ich allein
voll vertrauen kann, gar nicht in Berlin, sondern ich selbst
benutzte meine Inspirations- und Schreibmediumschaft, und
mein eigener geistiger Arzt theilte mir diese Diagnose mit.
— Ich benutze meine eigenen mediumistischen Kräfte nicht
gern, weil dazu Kraft von meinem Magnetismus gebraucht
wird, und man entweder nur ganz Magnetiseur, oder ganz
Medium sein kann. — Die.Erklärung, die mir über dieses
Versehen wurde, war folgende: — „Der Brief ist durch ein
magnetisches Band verbunden mit dem Briefschreiber, —
diesem Bande geht das geistige Wesen rückwärts nach, bis
es den Schreiber findet, was meistens nur eine halbe Minute
Zeit kostet, untersucht dann den Schreiber und theilt diese
Untersuchung dem Frager mit, — Namen thun nichts zur
Sache und sind werthlos.'' — Es giebt freilich Somnambulen,
deren geistiger Führer aus den Odausstromungen, z. B, der
Haare, die Krankheit ersehen kann, — solche Diagnosen
sind aber oft problematisch.

Dieses sind meine eigenen Erfahrungen, doch kommt
es per Saldo bei dem Phänomen des Somnambulismus auf
eine theoretische Erklärung nicht zu sehr an; es genügt
wohl, zu wissen, dass durch Somnambulismus richtige Diagnosen
zu stellen sind. — „Wir können uns auch den mineralischen
Magnetismus nicht erklären, und doch gebrauchen
wir den Kompass zur Seefahrt, wir wissen nicht, was


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