Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
23. Jahrgang.1896
Seite: 90
(PDF, 187 MB)
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90 Psychische Studien. XXIII. Jahrg. 2. Heft. (Februar 1896.)

auch keinen Einfluss auf die allerempfindlichsten magnetischen
Instrumente aus. Diese eigenthümlichen Strahlen pflanzten
sich nicht in wellenförmigen, sondern in geraden Linien
fort. Die „Aetherbewegung" sei eine wellenförmige, wie die
des Schalls und der gewöhnlichen Electricität, was bereits
Prof. Hertz auf's schlagendste nachgewiesen habe, und lasse
sich durch Refraction in ihrer Richtung ablenken und
beugen; hier aber habe man zum erstem Male eine ganz
geradlinige Fortpflanzung, das Bedeutsamste der
Röntgen*sehen Entdeckung für die Wissenschaft! Er sei
durch Zufall auf seinen grossen Eund gekommen. Er
hatte eine Crookes'sche Röhre, mit Stoff umwickelt, auf
seinem Laboratoriumstische und Hess zu irgend einem
Zwecke einen sehr starken electrischen Strom durch dieselbe
gehen. Nach einiger Zeit bemerkte er, dass in einer gewissen
Entfernung ein präparirtes Papier Linien zeigte, die bisher
bei Einwirkung von Electricität nicht beobachtet wurden.
In der Nähe einer in ein ganz lichtdichtes schwarzes Carton-
gehäuse eingeschlossenen Hittdorf'sehen Röhre befand sich
ein mit Bariumplatincyanür bestrichener Schirm mit der
Eigenschaft, weiss zu leuchten, sobald er von Licht- oder
Kathodenstrahlen getroffen wird. Sobald die Elektricität
durch die ßittdorf'sche Röhre hindurchging, leuchtete der
fluorescirende Schirm auf. Die Strahlen desselben mussten
also den überaus dicken schwarzen Carton durchdrungen haben.
Der scharfsinnige Gelehrte verfolgte nun diese Beobachtung
weiter und kam zu obigem Ergebniss.*) — Nach Dr. Jastrowitz'
Mittheilungen an seine medizinischen Hörer in Berlin entstand
das Bild sogar, wenn zwischen dem Licht und dem
zu photographirenden Gegenstande einerseits und dem photographischen
Apparate andererseits sich eine geschlossene
Thür befand. Oder man konnte den zu photographirenden
Gegenstand in einen Kasten schliessen, und durch das Holz
hindurch wurde die Photographie erzeugt. Das neue Licht
habe die Eigenschaft, nicht den Gesetzen der Reflexion
unterworfen zu sein; es gehe durch jedes Prisma,
ohne abgelenkt zu werden. Auch durch den Magneten
werde es nicht abgelenkt. Röntgen stelle die Hypothese
auf, es könnte ein Licht sein, das in einer anderen Ebene
schwingt. [Vielleicht doch in der berühmten vierten
Dimension? — Refer.] Schon längst vermutheten die
Physiker, dass das Licht nicht blos transversal, sondern

*) Wir verweisen hier auf seine inzwischen erschienene Flugschrift
: — „Eine neue Art von Strahlen". (Wörzburg, Stahel, 1896.)
Preis: 60 Pf.


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