Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
23. Jahrgang.1896
Seite: 102
(PDF, 187 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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102 Psychische Studien. XXIII. Jahrg. 2. Heft. (Februar 1896).

Stud." April-Heft 1889 S. 195 ff. zurückverweisen. Ueber
Hebbefs „Tagebücher" brachten wir bereits eine Notiz im
April-Heft 1888 S. 189.

h) Eine echt spiritualistische Sterbescene
wird in dem Roman — „Der Kampf um's Dasein"
— von A. v. Gersdorf vor dem Leser des „Leipziger Tageblattes
" Nr. 563 v. 19. November 1895 entrollt, in der ein
alter, kranker Schreiber, der einst studirt hatte und „durch
die Ungerechtigkeit des Schicksals, die kurzsichtige Unfehlbarkeit
eines irdischen Richters" gesellschaftlich unmöglich
gemacht worden war, in hereinsinkender Dämmerstunde
einsam und allein in seinem Lehnstuhl sitzt. „Er war nicht
verbittert, denn er dachte immer der Anderen, der Besseren,
die mehr litten und gelitten hatten als er. In ihm war es
still, seine Lebenslampe flackerte nicht wild und ängstlich;
leise, leise erstarb das Licht, und er sah gedankenvoll zu
und machte sich bereit, schlafen zu gehen. 'Wie schön,
dass man hier die Sterne so gut sehen kann', dachte er
befriedigt. 'Wie muss es erst sein, wenn man den hellgewordenen
Blick unter ihnen wandeln lässt--9 Er

wandte den Blick nach der Thür, denn ein wohlbekannter
Schritt näherte sich. 6Franz? nickte er bestätigend, als dieser
eintrat. ,Nun, wie geht's, alter Papa?' — fragte Wächter,
seine Stimme sorglich dämpfend." — Wächter war im
schweren Kampfe um's Dasein von diesem Alten sorglich
gestützt, belehrt und geführt worden. „ ,Soll ich denn nicht
Licht anmachen, oder wollen Sie so im Dunkeln bleiben,
Papa ?' — Er nannte den Alten oft so: — alter Papa! und
Rawelski hatte das lächelnd gerne gehört. 'Es ist ganz hell
hier, Franz, hell genug, Musst Dich nur erst ein bischen
gewöhnen; komm nur an's Fenster hierher, so, sieh, wie die
Lichter angesteckt werden in dem grossen Himmelshause,
als wenn da ein lieber Gast erwartet würde, oder vielleicht
ein müder Sohn von der Wanderschaft und Lehrzeit heimkehren
soll — ja, ja! — Wie der Mensch doch bis zum
letzten Hauch, wenn er nur mehr noch ein flatterndes
Häufchen Staub ist, das bald verfliegt, sich zum Mittelpunkt
machen möchte der Erde und des Himmels. Merkst Du's,
Franz, ich altes Kind bilde mir natürlich ein, dass der
grosse ewige Himmel gerade auf mich wartet und mir zu
Ehren alle seine Wohnungen erleuchtet.' — Er hatte
langsam, sehr leise, in grossen Absätzen gesprochen. Franz
hatte ihn nicht unterbrochen. Ehrerbietig hatte er gelauscht.
Wenn auch sein Verstand den Bildern des Alten nicht
nachging, sein Herz fühlte ihren Ernst. ,Sie dürfen das
auch schon glauben, dass der Herrgott seinen Himmel gerade
für Sie recht extra schön macht', sagte er, still am Fenster


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