Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
23. Jahrgang.1896
Seite: 125
(PDF, 187 MB)
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Schupp: Rönfcgen's Bntdeckung und die Hellseher, 125

IL Abtheilung.

Theoretisches und Kritisches.

Röntgen's Entdeckung und die Hellseher.

Von Falk Schupp in Bad Soden a. T.

Denker erleben gegenwärtig ein merkwürdiges Schauspiel
: — die Grundvesten der Naturwissenschaft beginnen
bedenklich zu wackeln, der exacte Bau ächzt und krächzt
in allen Fugen, Und sonderbar, nicht die heimlichen
Gemüthsmenschen, nicht die „Rückständigen" sind es, die
die Basis zu unterwühlen suchen; nein, die eigenen Jünger
selbst. Zwei Ereignisse der letzten Zeit bestätigen diesen
Gang der Dinge deutlich. Das eine derselben passirte auf
dem letzten Naturforschertag zu Lübeck, auf dem eine
kühle, aber desto grausamere Abrechnung mit den metaphysischen
Voraussetzungen der Naturwissenschaft vollzogen
wurde. Die Abrechnung hatte ein schlichtes, aber desto
überwältigenderes Endresultat, nämlich die Bankerotterklärung
der beiden naturwissenschaftlichen Grundbegriffe
„Materie und Bewegung". Ostwald, Professor der theoretischen
Chemie an der Universität Leipzig, der Herausgeber der
werthvollen Sammeibibliothek: — „Die Klassiker der exacten
Wissenschaften", — ein Mann also, dem jeder bilderstürmerische
Drang fern ist, zog diese vernichtende Bilanz
in seinem Vortrag: — „Die Ueberwindung des wissenschaftlichen
Materialismus", — dessen Ergebniss hier wörtlich
angeführt sei: —

„Vom Mathematiker bis zum praktischen Arzt wird
heute jeder naturwissenschaftlich denkende Mensch auf die
Frage, wie er sich die Welt ,im Inneren* gestaltet denke,
seine Ansicht dahin zusammenfassen, dass die Dinge aus
bewegten Atomen sich zusammensetzen, und dass die Atome
und die zwischen ihnen wirkenden Kräfte die letzten
Realitäten seien, aus denen die einzelnen Erscheinungen
bestehen. Materie und Bewegung erscheinen als die letzten
Begriffe, auf welche die Mannigfaltigkeit der Naturerscheinungen
bezogen werden muss. Man kann diese
Anschauung den wissenschaftlichen Materialismus nennen;
sie erfüllt jedoch den Zweck nicht, für den sie ausgebildet
wurde, sie muss daher aufgegeben und durch eine bessere
ersetzt werden!'4 —


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