Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
23. Jahrgang.1896
Seite: 156
(PDF, 187 MB)
Bibliographische Information
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156 Psychische Studien. XXIU. Jahrg. 4. Heft. (April 1896.)

Zaubern heisst, durch irgend welche geheime Mittel und
Kräfte, welche man erlernt, oder die man sich mit Hülfe
böser Dämonen aneignet, Wirkungen hervorbringen, welche
ausserhalb aller sinnenfälligen Menschenkraft liegen und die
Naturkräfte beherrschen. Der Zauberglaube ist das Er-
gebniss einer unbewussten Erkenntniss von der übersinnlichen
Causalität gewisser, bei allen Völkern und zu allen Zeiten
vorkommenden Erscheinungen und von den Bedingungen,
innerhalb welcher der Mensch sich zur Ausübung dieser
latenten, übersinnlichen Kräfte berufen weiss. — „Was hat
man (im Laufe der Jahrtausende) nicht alles unter Zauberei
verstanden!" ruft Sanitätsrath Schindler aus. — Es gab
nichts, was der Zauberer nicht konnte; die Grundzüge aller
späteren Zauberkunst finden wir bereits in den „Recogni-
tionen" des Clemens (liber II, p. 32), eines Schülers Petri,
woselbst Simon von Gitton, mit dem Beinamen Magus, welcher
noch 130 nach Christus als göttliches Wesen verehrt wurde,
prahlt: — „Ich kann mich vor denen unsichtbar
machen, welche mich ergreifen wollen, und
lasse mich wieder sehen, wenn ich will." — (Ich
erinnere hierbei an Lucas IV, 30 und Johannes VIII, 59: —
„ . . . und ging hinaus aus dem Tempel, durch ihre Mitte
hindurchstreichend, und entfernte sich so." — Dann an die
Entrückung des Apollonias von Thykna vor dem Gericht des
Kaisers Domitianus, von Philosiratus in seiner — „Vita
Apollonia VIII, 5 ff. erzählt: — „Werde ich in einen
Kerker geworfen, so werden sich die Thore
von selbst öffnen." — (Man vergleiche dazu Apostelg.
XII, 7 ff. die wunderbare Befreiung Petri aus dem Kerker
und Apostelg. XII, 25 das Abfallen der Fesseln von Paulus).

— „Ich will plötzlich Bäume und Sträucher
wachsen lassen/* — (Man vergleiche dazu, was uns
Görres — „Christliche Mystik" III, 554 und Dr. Baumgarten
in seinem Werke: — „Der Orient" p. 247 ff. von den
indischen Pakiren berichten, die das Zauberstück des
„forcirten Pflanzenwachsthums4' oft ausführen. Eine vortreffliche
Zusammenstellung aller hierher -gehörigen Berichte
und die Erklärung findet man in „Psych. Stud." 1888 und
in du PreVs „Studien" I, 4, 46 ff.) — „Wenn ich in's
Feuer geworfen werde, werde ich nicht verbrennen."

— (Ich erinnere blos an Daniel IV, 14—30 mit den drei
Männern Sadrach, Mesach, Abed-Nego im Feuerofen
Nebucadnezars. Ausserdem sehe man, was Görres: — „Christliche
Mystik" II, 285 über die heilige Katharina v. Siena und
viele andere Heilige berichtet, und was Isaias sagt XLIII,
2: — ... „so Du in's Feuer gehst, sollst Du nicht brennen,


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