Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
23. Jahrgang.1896
Seite: 190
(PDF, 187 MB)
Bibliographische Information
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190 Psychische Studien. XXIII. Jahrg. 4. Heft. (April 1896.)

e) Vorsicht bei Verdächtigungen des Mediums!
— Ich erlaube mir einen Fall anzuführen, der beweist,
dass es Unrecht ist, ein Medium gleich eines Betruges zu
zeihen oder als unehrlich zu erklären, wenn man bei ihm
verschiedene Versuche, eine Erscheinung selbst hervorzubringen
, bemerkt. Man beobachte ruhig weiter, und man
wird gewiss bei einem echten Medium stets unter günstigen
Umständen wieder solche Erscheinungen erhalten, die
überhaupt kein Mensch so nachzuahmen im Stande ist.
Als wir in einem Cirkel, bei welchem meine Tochter das
Medium war, die ersten Klopf laute im Tisch erhielten,
bemerkten wir auch, dass das Medium anscheinend in Halb-
Trance ganz ungenirt mit dem Fusse von unten auf die
Tischplatte klopfte. Zum Glück konnten wir sie gar
nicht verdächtigen, dass sie alle Klopf laute selbst hervorbrachte
, erstens schon wegen ihres uns bekannten Charakters,
und dann auch, weil Niemand im Stande war, diese
verschiedenen Schläge, vom leisesten Ticken bis zu schweren
Schlägen wie mit dem Hammer, im raschesten Tempo einen
Walzer begleitend, mit dem Fusse hervorzubringen. Wir
erhielten denn auch bald die volle Gewissheit von der
Echtheit dieser Erscheinungen, indem sich der Tisch bei
Licht, ohne dass ihn Jemand berührte, frei in
die Luft erhob und sich rythmisch hin und her neigte,
während darin wieder solche Schläge erschollen, dass die
Mägde zusammenliefen und staunend Zeugen der wunderbaren
Erscheinungen wurden. — Ich glaube, gebildete Leute
sollten sich nicht soweit erniedrigen, zu zeigen, dass sie
ihrem eigenen Urtheil nicht trauen, und sich an solche
Individuen zu wenden, welche nach ihrer Bildung noch viel
weniger competent sind, in solchen Fällen richtig zu urtheilen,
da sie meist nicht einmal die nöthige Redlichkeit im Denken
besitzen und auch oft gar nicht wissen, was als möglich
und unmöglich, vernünftig und unvernünftig erklärt werden
kann. Das alberne Geschwätz unfähiger, anmaassender
Menschen ä la Maskelyne u. a. wird man nie verhindern
können; es wird aber gewiss immer seltener werden.
Trautenau, d. 23. Februar 1896. Prof. jß. W. . . n.

f) Ueber das wilde Heer erzählt man sich auch
hier in der Gegend von Nördlingen verschiedenes. So
soll es, in der Regel, von Weihnachten bis nach Neujahr
etwa zum Dreikönigtag, aber nicht alle Jahre, sondern blos
wenn ausserordentliche Ereignisse bevorständen, sich zeigen.
Es ziehe da in der Luft über die Gegend hin, unter
grossem Geschrei und mit wilder Musik u. s. w. Niemand
solle bei Wahrnehmung dieser Symptome aus dem Hause


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