Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
23. Jahrgang.1896
Seite: 195
(PDF, 187 MB)
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Kurze Notizen.

195

Geräusch zu verpaffen und zu erlöschen. Die Damen sind
nicht übermässig erregt gewesen und hatten Müsse und
Besonnenheit genug, alles genau zu beobachten." So erstaunlich
dieser Bericht der „Hayn. Ztg." klingt, so steht er doch
nicht vereinzelt da und bestätigt eine Erscheinung, die vor
zwölf Jahren in der Gegend von Jutroschin von einem
sicheren Beobachter, dem jetzt in Breslau lebenden dortigen
Apothekenbesitzer Mortimer Scholtz, gemacht wurde* Scholtz
sah im Hochsommer an einem flachen Weggraben bei
schwüler Gewitterluft zahlreiche Flämmchen hin- und her-
- tanzen und zwar in der Dauer mehrerer Minuten. Er
untersuchte am nächsten Morgen den Ort genau, vermochte
aber keinerlei Brandspuren der Flämmchen aufzufinden. In
beiden Fällen, dem \on Haynau wie von Jutroschin, ist es
eine noch offene Frage, ob man es mit Irrlichtern, oder
mit electrischen Erscheinungen zu thun hat. Der Bericht
aus Haynau spricht ausserordentlich für ein Zusammenwirken
beider Umstände, und daraus würde sich dann auch die
grosse Seltenheit der Erscheinung erklären; denn soviel auch
der Volksmund von Irrlichtern zu berichten weiss, glaubwürdige
oder gar wissenschaftlich bestätigte Beobachtungen
fehlen aus den letzten drei Jahrzehnten so vollständig, dass
selbst in Kreisen von Fachleuten das Vorkommen von
Irrlichtern überhaupt angezweifelt wurde.*) Entstehen die
Irrlichter durch ausströmendes Gas, so können sie wohl auf
und ab flackern, aber sie können nicht seitwärts hüpfen,
sondern sind an den Ausströmungsort gebunden. Das
plötzliche Erlöchen einer Irrlicht-Flamme und das gleichzeitige
Aufleuchten einer benachbarten kann allerdings den
Eindruck des Hüpfens oder Springens * für einen oberflächlichen
Beobachter hervorrufen; dass dieses Hüpfen in der
That vorkommt, bestätigt eine 1807 von Bessel am 2. Dezember
in der Nähe von Bremen gemachte Beobachtung; der berühmte
Astronom sah neben ruhig stehenden Flämmchen auch solche,
die sich seitwärts bewegten, freilich nur in der Dauer einer
Viertelminute etwa, und so lange kann auch ein von seiner
Ursprungsstätte abgelöstes Gasflämmchen noch weiterbrennen.
Zanotti in Bologna konnte eine Wergflocke an einem Irrlicht
anzünden, während List 1859 im Fuldathal seine Hand in
ein Irrlicht hielt, ohne irgend welche Wärme zu bemerken,
was auch Professor Knarr in Kiew bestätigte. Ganz unerklärlich
ist vorläufig das Aufsteigen der Flamme oder

^AmSohlusse meiner „Parallelfälle" imXIV.u.XV. Artikel,
die in den folgenden Heften erscheinen werden, kann ich weitere
wissenschaftliche Beweise für das noch immer höchst räthselhafte
Wesen des Leuchters beibringen. — Der Sekr. d. Red,


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