Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
23. Jahrgang.1896
Seite: 231
(PDF, 187 MB)
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Kniepf: Allerlei occulte Probleme. 231

beiläufig gesagt, sehr ungern. Es zeigte sich ein weisses
Kätzchen zweimal, und dann unmittelbar neben uns ein
widrig ungestalt aussehendes, fast formloses, rabenschwarzes
Ungethüm, dessen Erscheinung die Dame in heftigen Schreck
und gefahrdrohende Aufregung versetzte, so dass auch ich,
der ich nichts sah, verwirrt aufsprang und wir das Sitzen
einstellten. Trotzdem setzte ich, sowie der ebenfalls anwesende
Hausherr, der sich nur zum Tbeil an unseren Geisterbeschwörungen
betheiligt hatte, Zweifel in die Objectivität
der Erscheinungen, aber wir erhielten eine Lection! Kurz
nach meinem Weggange sassen die Eheleute auf dem
Sopha im selben Zimmer, sich noch über das Erlebte unterhaltend
, da ertönte plötzlich unmittelbar neben am Sopha,
auch dem Herrn deutlich vernehmbar, ein lautes
„Miau!" — Eino lebende Katze wurde im Zimmer nicht
vorgefunden. Ich habe keinerlei Veranlassung, Zweifel in
dieses Ehepaar zu setzen; der Herr ist nebenbei ebenfalls
sehr skeptisch. Vielleicht hätte einer von uns Männern von
den Erscheinungen auch etwas gesehen, wenn das Zimmer
dunkel gemacht worden wäre; da aber die Dame ohnehin
viel solche Phänomene hat und am wenigsten gern sitzt, so
unterblieb dies. — Hiernach scheint das Licht auf die
occulten Phänomene des Gehörs weniger von störendem
Einfluss zu sein, deshalb auch die vorwiegende Fernwirkung
durch „astrale", metaphysische Geräusche.

Um noch einen Fall zu erzählen, so war eine Verwandte
von mir in früheren Jahren sehr hellfühlend. So sah sie
einmal den Leib ihrer Cousine todt in deren Bette liegen.
Ungefähr vier Wochen danach starb plötzlich die Cousine,
die von der Erscheinung, bezw. von dem Heraustreten ihres
Astralkörpers, nichts bemerkt hatte. Es ist daher sehr die
Frage, ob „wir** es wissen, wenn unser Metaorganismus
während des Sterbens Anderen erscheint; in einigen Fällen
vielleicht, in anderen nicht, und wir wissen daher auch
nicht, ob unser „Astralkörper" nicht sehr häufig anderswo
erscheint oder Ausflüge macht. Sollte er daher noch nach
dem Tode existiren, so braucht das nicht mit einer Fort-
spinnung unseres „irdischen" Bewusstseins verbunden zu sein.

Thatsache scheint jedenfalls, dass wir den „Astralkörper
" objectiv aus uns erzeugen können; Thatsache ist
mir wenigstens aber auch, dass unsere somnambule
Phantasie hier fast beliebige und fast unglaubliche Verwandlungen
eintreten lassen kann und wir viele Naturphänomene
„astral", d. h. scheinbar, oder sagen wir besser,
auf odischem Wege objectiv, imitiren können, besonders
in Trancezuständen. Man betrachte nur den kaleidoskopischen


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