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244 Psychische Studien. XXIII. Jahrg. 5. Heft. (Mai 1898.)
erloschen."*) — p. 507 desselben Jahrganges heisst es in
einem Artikel -»von Garus Sterne über — „Ein Geisterphotograph
vor Gerichte „--es suchte nun der halbvergessene
Baron Reichenbach seit dem Jahre 1844 die
vielfach angezweifelte Existenz des Odlichtes mit Hilfe der
Photographie darzuthun--. In den Jahren 1861 bis
1862 gelang es ihm, durch Unterstützung des Berliner
Hofphotographen Günther eine Reihe merkwürdiger, wenn
auch nicht völlig aufgeklärter Ergebnisse zu erhalten, die
so viel beweisen, dass eine sehr empfindliche, mit ausgeschnittener
Figurenschablone bedeckte photographische
Platte in einem völlig verdunkelten Räume schon nach
15 Minuten Abbildungen der Ausschnitte zeigte, wenn ihr
Krystalle, Magnetpole, oder andere angeblich Odlicht ausströmende
Gegenstände, z. B. auch die menschliche Hand,
während dieser Zeit entgegen gehalten wurden." — Waren
das vielleicht auch schon verkappte X-Strahlen? (s. Beil.
z. Vossischen Zeit. No. 161 v. 5.4. er.)
/) Die bewährte holsteinsche Schriftstellerin Frau
Charlotte Niese berichtet in ihrer Beschreibung von —
Plön — in Schleswig-Holstein im „Daheim" Nr. 17 vom
25. Januar 1896 8. 266 ff. unter Anderem Folgendes: —
,,Seit 1636 beschliesst der Herzog Joachim Friedrich von
Schleswig-Holstein-Sonderburg dauernden Aufenthalt in der
zu seinem Erbtheil gehörenden Stadt Plön zu nehmen. Er
lässt das Schloss, das mittlerweile sehr baufällig geworden
und auch durch Feuer gelitten hatte, neu aufführen und
nimmt sich der Wohlfahrt der Bürger an. [Auf dem Hügel
des sogenannten Bischofsberges steht das Schloss noch
heute, nachdem man die alte, auf einer Insel im Plön er
See gelegene Wendenfeste, als frühere Residenz hatte verfallen
lassen. **)]Von diesem Zeitpunkt an bis zum Aussterben
der Schleswig-Holstein-Sonderburger Linie ist Plön eine
'Hoehfürstliche Residenz' gewesen und hat als solche alle
Vortheile der Zeit genossen. Zwei 'hurtige und tüchtige
Nachtwächter' gab es, welche die Stadt vor 'vagierenden
Nachtschwärmern' bewahrten, sowie einen Scharfrichter, dem
genau vorgeschrieben war, was es kosten sollte, einen Finger
*) Man vergl. hierzu den Artikel über Röntgen und Reichenbach
im März-Heft 1896 8. 134 ff. — Der Sekr. d. Red.
**) Es ist dasselbe herrlich gelegene Schloss Plön, in dem Mitte
April 1896 die Prinzen des regierenden deutschen Kaisers, der Kronprinz
und Prinz Eitel Friedrich, von der jenem Lande entstammten
deutsehen Kaiserin, ihrer Frau Mutter, begleitet, dreijährigen Aufenthalt
zu ihrer weiteren Erziehung nehmen sollen. —
Der Sekr. d. Red.
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