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270 Psychische Studien. XXIII. Jahrg. 6. Heft. (Juni 1896.)
abgesehen von den Einflüssen der nächsten Fixsternsysteme.
An die Stelle der Abkühlungstheorie werden viel complicirtere
Einsichten zu treten haben, so viel ist heute schon klar.
Auch Reichenbach streift ein Mal (in „Die Pflanzenwelt in
ihren Beziehungen zum Ode" S. 113) diese odisch-kosmischen
Verhältnisse, ohne aber sich näher darauf einzulassen, doch
kam mir diese Stelle erst kürzlich nach Abfassung obigen
Textes zu Gesicht. Er erklärt darin die Planeten für od-
positiv im Verhältniss zur negativen Sonne. Das ist also
eine weitere glänzende Bestätigung meiner aus Sensitivismus
herausgewonnenen Hypothese! Aber dass diese odischen
Gegensätze zugleich der Ausdruck von gewaltigen gegenseitigen
Kraftverhältnissen sind, findet sich bei ihm noch
nicht, ist aber doch wohl die Hauptsache. Ueberhaupt irre
man, sagte meine sensitive Intelligenz, wenn man sich die
Sonne als glühenden Körper vorstelle, dessen Gluth bis zur
Erde reiche und die Wärme der Sonnenstrahlen erzeuge.
Vielmehr sei die Wärme des Sonnenscheines nur ein Product
der irdischen Luftschichten. Die Sonne sei eine Ballung
des Stoffes von hoher electromagnetischer Spannung, ein
äusserst complicirter Organismus, der seine Hauptkraftzufuhr
vom Jupiter und nebenher auch von den anderen Planeten
erhielte. — Viel ist mit diesen und anderen Angaben, die
ich nicht weiter verfolgen will, und die vollends unkontrollirbar
sind, wie man sieht, nicht anzufangen. Auch gebe ich Bemerkungen
, wie die, dass Mercur einen Trabanten und Neptun
deren drei habe, dass ferner noch ein intramercurieller
Planet vorhanden sei, nur als Curiosa wieder. Den Character
des Nordlichts als eines eigenen Lichts der Erde hat
Reichenbach durch sein Experiment mit einer grossen Metallkugel
, durch die er einen Electromagneten leitete, schon
zur Gewissheit erhoben, indem er mit dieser Vorrichtung
für die Augen seiner Sensitiven im Dunklen alle Erscheinungen
des Nordlichts hervorbrachte. Vom Zodiacallicht behauptet
meine sensitive Intelligenz, dass es ebenfalls Erdlicht sei,
obwohl es eher nach Nervcomb für ein über die Erdbahn
hinausreichender Theil der Sonnenatmosphäre zu halten
sein dürfte.
In die Drucklegung vorliegender Abhandlung hinein
fällt nun die Entdeckung der X-Strahlen durch Professor
Röntgen. Man hat diese Strahlen ohne Weiteres mit
ReichenbacK% Od identificirt, aber ich meine, dass sie
ReichenbacWs Forschungen nur klären. Gewiss hat Reichenbach
schon mit solchen Strahlen operirt, jedoch vermochte er sie
nicht von seinem Odlicht abzusondern und warf Beides zusammen
. Was seine Sensitiven sahen, war nur das durch
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