Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
23. Jahrgang.1896
Seite: 271
(PDF, 187 MB)
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Kniepf: Allerlei occulte Probleme.

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jene oder ähnliche Strahlungen in den Körpern, an ihrer
Oberfläche, in deren Dünsten und in der Luft erregte
Fluorescenzlicht; daher vergleicht er das „Od" auch einmal
mit leuchtender Luft. Er oder vielmehr seine Sensitiven
sahen Flammenbüschel an den Polen des Mineralmagneten,
ebenso am animalischen Organismus; nebenher aber stellte
er — ein Widerspruch innerhalb seiner Oharacterisirung
des „Odes" — eine geradlinige und geschlossen die Körper
durchschlagende, unsichtbare Strahlung des Magneten
und auch des Mesmerismus fest, die jedoch bei ihrem Auftreffen
auf die Körper wiederum ein schwaches Licht, das
„Odlichtu, erzeugt.

Wir dürfen daher jetzt vermuthen, dass z. ß. das
Nordlicht ebenfalls von solchen „geradlinigen" Strahlen
herrührt. Was wir sehen, ist durch die Strahlen oder
eleetromagnetischen Ströme des Erdmagnetismus erzeugtes
Leuchten der Luft oder der gasförmigen Hülle der Erde;
die Spectralanalyse ergiebt hier unsichere Resultate, schon
weil offenbar die durchstrahlten Luft- oder Gasschichten je
nach der Höhe der Nordlichter oder ihrer Theile verschieden
beschaffen sind. Die dem Nordlicht und auch dem Zodia-
callicht eigene helle Linie in Gelbgrün soll auf ein glühendes
Gas von ausserordentlicher Feinheit schliessen lassen. Es
ist aber schwerlich anzunehmen, dass unweit der Erde
„glühende Gase" vorhanden sein können, und die Spectralanalyse
erscheint daher in ihren Folgerungen noch sehr
revisionsbedürftig.

Man irrt offenbar in der Voraussetzung, dass das Glühen
der Körper, ihre Erhitzung und Temperatur, die
Spectrallinien bedinge. Vielmehr ist es die beim Experiment
künstlich durch Glühen erzeugte, hochgespannte oder
gesteigerte Strahlung der Stoffe, ihre erhöhte Eigenstrahlung,
die der Spectralapparat characterisirt. Nicht überall da,
wo wir eine solche Strahlung finden, muss auch eine Gluth
und hohe Temperatur vorhanden sein, sondern diese Strahlung
ist bei jeder Temperatur vorhanden, wenn auch für unser
Auge und den Spectralapparat nicht controllirbar, und ihr
Leuchten kann sich sogar bei sehr niedriger Temperatur
wiederum bis zur Sichtbarkeit steigern, wie aus den Kälteexperimenten
Prof. Raoul Pictefs zu entnehmen ist, der da
fand, dass Eiweiss bei 200° C. eigenes Licht entwickelte.
Er weiss nicht, dass nach Reichenbach auch Eier im Dunklen
für optisch Sensitive stets farbig leuchten. Also weisen
die Spectrallinien durchaus nicht immer auf hohe Temperaturen
und glühende Gase hin, und die Berechnungen über
die Gluthtemperaturen der Fixsterne sind durchaus über-


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