Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
23. Jahrgang.1896
Seite: 273
(PDF, 187 MB)
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Kniepf: Allerlei occulte Probleme.

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keine Frage, aber die Hauptsache scheint mir die odische
Qualität der Strahlen zu sein, die wahrscheinlich durch die
Glaswand der Vacuum-Röhre bestimmt wird, da sie hier
infolge der Kathodenstrahlen durch die starke Fluorescenz
des Glases entstehen. In ganz schwacher Form mögen sie
auch ohne diese Fluorescenz, also ohne Mitwirkung der
Eiectricität, vorhanden sein. Glas besteht in der Hauptsache
aus Kieselerde (Silicea), ein Mineral odpositiven Characters.
Hochsensitive müssten für diese Erscheinungen geprüft
werden; denn jeder Stoff hat nach Reichenbach seine
characteristische, polarisch differencirte Strahlung, und die
X-Strahlungen werden ja nicht nur in solchen Röhren gefunden
und haben ihre odischen Differenzirungen, da Sensitive
die odmagnetischen Qualitäten der Chemikalien vermöge
solcher unsichtbarer Strahlung empfinden.

Diese von verschiedenen Seiten bestätigten Erprobungen
des sensitiven Sinnes können nun zwar die Wissenschaft
des Tagesbewusstseins, die exact begründende Wissenschaft
nicht verdrängen, noch entbehrlich machen, aber man soll
die Wechselbeziehungen zwischen der materialistischen und
sensitiven Forschung nicht unterschätzen, kann jetzt auch
auf die Dauer an diesen Beziehungen nicht mehr vorbeigehen
. Denn beide Forschungsgebiete müssen sich ergänzen.
Gewiss trägt der Mensch die Zukunft aller Wissenschaft
durch die Kraft seines „sechsten Sinnes" in sich; dieser
Universalsinn, der vielbewunderte Sinn der „Geisterwelt",
hat, ja ist das Wissen; für das Tagesbewusstsein ist das
Wissen eine schwer und nur durch langsame Arbeit des
Menschengeschlechts zu erwerbende Kunst. Die Empfindungen
des sensitiven Vermögens aber können mit grösserer
oder geringerer Klarheit zum äusseren ßewusstsein nur
gebracht werden, insoweit dasselbe durch Begriffe und durch
Analytik der Natur vom exacten Wissen her aufnahmefähig
gemacht ist; daher kann auch der wissenschaftliche
Hellseher nur immer eine verhältnissmässig kleine Strecke
vorausschauen, und wird selbst dann noch oft Mühe haben,
halbwegs konkrete Verhältnisse anzugeben. Nehmen wir
das Beispiel des Aristarch, dessen HellbUck in die Verfassung
des Sonnensystems unverwerthet blieb; erst Kopernicus
konnte ca. 2000 Jahre später die Sache des Aristarch wieder
aufnehmen und besser begründen.

Wir haben überdies Beispiele genug, dass Erfindern
und Entdeckern ihre Neuerungen während des Schlafes
durch Träume gekommen sind; der Antheii der magischsomnambulen
Bethätigung an der Entwickelung der Wissenschaft
ist also sicher grösser, als man denkt, und ihn ab-


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