Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
23. Jahrgang.1896
Seite: 289
(PDF, 187 MB)
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Kurze Notizen.

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seines Rockes, den er damals angehabt hätte, und richtig,
die Uhr war da, und der Traum hatte nicht getäuscht.
Demnach war also ein Vorgang, der zwar im bewussten
Seelenleben, doch lediglich mechanisch und ohne alle Aufmerksamkeit
sich abgespielt hatte, der unmittelbar nachher
vergessen und auf längere Tage hin, ja wohl für immer für
das ßewusstsein völlig verloren gegangen war, aus der Tiefe
des Unbewussten unvermittelt, aber mit concreter Sicherheit
wieder aufgetaucht. Diese Beobachtung, deren Richtigkeit
verbürgt wird, ist eine werth\rolle Bestätigung für die
Existenz eines unbewussten Seelenlebens. Wir träumen ja
nicht selten von Dingen und Ereignissen, die weit zurückliegen
in unserem Leben, — Examensträume —, die im
wachen Zustande nie emporkommen. Sie sind eigentlich
nicht vergessen, da wir uns bei einigem Nachdenken auf
Einzelheiten noch wieder besinnen können, wobei freilich die
Erinnerung an das frühere Erlebniss nicht jenen Gemüths-
zustand hervorruft, der ihm seiner Zeit anhaftete, der aber
im Traum wieder lebendig wird.

hj War es Zufall?— Bei der Belagerung von Metz
bildete das Dorf Peltre ein sehr starkes Hinderniss. Es
ward deshalb beschlossen, das Dorf in Brand zu schiessen,
welcher Befehl aber, wegen der bald darauf erfolgten Ueber-
gabe von Metz, nicht zur Ausführung gelangt ist. — Während
am Tage die preussischen Vorposten zurückgezogen wurden,
standen die französischen am jenseitigen Dorfrande; des
Nachts standen die preussischen Vorposten am diesseitigen
Rande, und die französischen waren zurückgezogen, Den
Posten war wegen der Gefährlichkeit des Platzes die grösste
Aufmerksamkeit und Vorsicht befohlen. — Es war am
20. September 1870, als die 2. Oompagnie des 40. Infanterie-
Regiments die Wache stellte. Der Feldwache waren wir,
der Gefreite Schadcling und Schreiber dieses von der
3. Schwadron des 9. Husaren-Regiments, als Feldreiter zu-
getheilt* Gegen 3 Uhr morgens wurde die Feldwache durch
den derzeitigen Commandeur der 32. Infanterie-Brigade
Oberst Mettler, Commandeur des 70. Infanterie-Regiments,
revidirt. Oberst Mettler befahl uns beide als Begleitmannschaften
bei der beabsichtigten Revision der Postenkette.
Es war ein kalter, nebliger Morgen. Die Posten waren alle
abgeritten, bis auf den letzten, der an einem kleinen
Fichtengebütsch, ungefähr 100 m abseits der Strasse stand.
Der Oberst ritt ein Pferd, das sonst jedes Hinderniss
spielend nahm, jedoch diesmal weder durch gutes Zureden,
noch Sporen dazu zu bringen war, den schmalen Strassen-
graben zu passiren. Kurz vor dem Sprunge drehte das


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