Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
23. Jahrgang.1896
Seite: 290
(PDF, 187 MB)
Bibliographische Information
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290 Psychische Studien. XXIII. Jahrg. 6. Heft. (Juni 1896.)

Pferd um, obgleich nicht das Geringste für uns wahrnehmbar
war, von dem man hätte glauben können, dass es davor
scheuen würde. Da bis jetzt sämmtliche Posten in
Ordnung befunden waren und „Nichts Neues auf Posten"
gemeldet hatten, erhielt ich den Auftrag, den Posten allein
zu revidiren, während der Gefreite Schadding bei dem
Commandeur blieb. Als ich zu dem Posten kam, sah ich
denselben knieend, mit dem Kopf auf dem abgelegten
Tornister liegend, vor mir. Mein erster Gedanke war, dass
der Posten todt sei. Als ich ihn nun mit meinem Säbel
vom Pferde herab berührte, sprang er auf und bat mich
mit den besten Worten, ihn nicht zur Meldung zu bringen:
er habe Frau und zwei Kinder zu Haus und habe für dieselben
ein „Vater unser" gebetet und sei darüber vom
Schlaf überwältigt worden. Nachdem ich ihn beruhigt und
ihm das Versprechen gegeben, ihn nicht zu melden, er-
theilte ich dem zweiten Mann des Postens, der ungefähr
30 Schritt, aber jenseits des oben erwähnten Gebüsches
stand, den Befehl, auf seinen Nebenmann zu achten, da
derselbe unwohl sei. Ich ritt nunmehr zurück und meldete,
dass Alles in Ordnung sei. Als ich einige Tage darauf
den betreffenden Mann traf, dankte er mir nochmals und
nahm mir das Versprechen ab, gegen Niemand etwas zu
äussern. Voriges Jahr (also 1895) wurde er zur „grossen
Armee" berufen. Es war ein Lehrer aus der Aachener
Gegend. — Wenn das Pferd des Commandeurs den Graben
ohne Weiteres passirt hätte, wäre dem Mann, wenn nicht
der Tod durch Erschiessen, so doch langjährige Freiheitsstrafe
sicher gewesen. War es nur Zufall, oder wurde das
Pferd durch eine höhere Macht beeinflusst? — Georg
Flögeh („Das Neue Blatt" Nr. 18, Jahrg. XXVII,
S. 285—286, Verlag von A. H. Payne in Leipzig-Reudnitz.)
— Referent, der Sekretair der Redaction, ist hier der Ansicht
, dass es weder ein Zufall, noch speziell eine höhere
Macht, die all waltende ausgenommen, wohl aber zunächst
die im Gebet entrückte, substantielle Seele des Postens
selbst war, welche das Pferd des Commandeurs in Voraussicht
der üblen Folgen für ihn vom Graben zurückscheuchte.
Pferde wie Hunde sind bekanntlich geistersichtig, wenn
man derartige „Phantome" schon mit dem Namen „Geister"
bezeichnen darf. (Vgl. „Ps. Stud." Decbr.-Heft 1895 S. 569 ff.)

f) Sehr geehrter Herr Sekretär der Redaction! —
Erlauben Sie, dass ich Ihnen aus meinen eigenen Erfahrungen
einen Parallelfall zu den von Herrn Magnetiseur Meichel im
JFebruar-Heft 1896 S. 79 ff. mitgetheilten Berichten über-
sende, welchen Sie vielleicht ebenfalls für die „Psych. Stud."


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