Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
23. Jahrgang.1896
Seite: 309
(PDF, 187 MB)
Bibliographische Information
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Dankmar: Johannes Paust, der Schwarzkünstler. 309

geholt und in der Luft zerrissen habe*) Ich erinnere
ausserdem an Robert den Teufel, Herzog der Normandie
(f 763), der, obwohl er drei Jahre Busse gethan, zuletzt
vom Teufel in die Luft entführt und zerschmettert wird. —
Wenn ich jetzt den Prozess gegen Urbain Grandier erwähne,
so geschieht dies nicht, um diesen hochmerkwürdigen, aber
auch grauenhaft entsetzlichen Teufelsprozess näher zu beleuchten
; wer sich darüber näher unterrichten will, der lese
die Einzelheiten in Soldanh „Geschichte der Hexenprozesse"
(IL 22, 165—174) nach. Für uns ist hier nur das Eine
merkwürdig, dass während des Prozessverfahrens der mit
Blut geschriebene Pact Grandier's zum Vorschein kommt, der
theilweise in Spiegelschrift geschrieben ist. (Eine Repro-
duction dieses hociunerkwürdigen Schriftstückes findet man
in Carl KxesewetteJ% Werk: — „Faust in der Geschichte und
Tradition" S. 133 und 134) — Der berühmteste Teufeis-
bündner des 17. Jahrhunderts ist der Marschall Henry
de Luxembourg - Montmorency (1628 —1695), dessen Pact
uns auch mitgetheilt wird und deshalb so merkwürdig ist,
da er in 28 Punkten so ziemlich alle, nach dem Glauben
der Zeit, vom Teufel zu erlangende Herrlichkeiten zusammen-
fasst. — Nach dem „Hexenhammer" schliessen auch die Hexen
mit dem Teufel ein Bündniss, aber dazu bedarf es keines
geschriebenen Pactes; (man unterscheidet zweierlei Pacte:
— „pactum explicitum", den formellen, regelrechten Pact,
und „pactum implieitum", bei welchem sich der Zauberer,
die Hexe zwar nicht formell, aber de facto, durch den heiss
verlangenden Willen und durch zauberische Handlungen
dem Teufel übergab); denn — wie Kiesewetter a, a. 0. S. 126
sagt: — „diese Teufelsbündnisse sind nicht nach dem
Ceremoniell der gelehrten Zauberei geschlossen, rechtsverbindliche
Bündnisse, keine regelrecht im schwarzen Ton
gesetzten hohen Lieder der Theurgie, sondern ein liederliches
Zusammenlaufen einer gemeinen Vettel mit einem
vagabundirenden Buhlteufel, den Gewohnheiten und Anschauungen
der Kreise entsprechend, aus denen sich die
sogenannten Hexen recrutirten. . . Anders in der gelehrten
Zauberei, wo Ehrgeiz, Habsucht, Wissensdrang, aber auch
ungebändigte Sinnlichkeit zum (regelrechten) Bündnisse
drängen." — All diese Motive aber wirken auch bei Fatisfs
Teufelspact mit, der nur aus dem Geiste seiner Zeit heraus
begriffen werden kann.

Die Faustbücher berichten nun, dass Faust in Wittenberg
einen Schüler und Famulus annimmt, Namens Johannes

*) A. a. 0. p. 29 und 59.


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