Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
23. Jahrgang.1896
Seite: 312
(PDF, 187 MB)
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312 Psychische Studien. XXIII. Jahrg. 7. Heffc. (Juli 1896.)

Philosoph und Günstling König Heinrich^ HL von Frankreich;
1580 gab er sein bekanntes Werk: — „Traitö de la
demonomanie des sorciers" — heraus, welches in dieser
Studie schon öfters unter seinem lateinischen Titel: — „De
magorum daemonomania" — citirt worden ist. Man kann
sagen, dass diese beiden Werke del Rio1* und Bodin's
geradezu für Menschenalter hinaus ein unangefochtenes
Bollwerk der Hexenprozesse bilden, und noch nach einem
Jahrhundert werden sie von Hexenrichtern aller Länder als
entscheidende Autorität citirt.:] — Schon von Albertus Magnus
wird berichtet, dass er 1254, als ihn Gegenkönig Wilhelm
von Holland in Köln besuchte, den unter winterlicher
Schneedecke liegenden Garten in eine blühende und
sprossende Landschalt mit Vogelsang verwandelte, auf
welche die Sonne herabbrannte. Das Gleiche thut Faust
im Dezember in Wittenberg, und ausserdem verwandelt er
Kaiser Maximilian!* Schlafgemach in einen Zaubergarten.
Der bekannte Schwank endlich, den auch Goethe in
Auerbach'* Keller verwerthete, von den Studenten, die Faust
so verblendet, dass sie ihre Nasen für Beben halten, wird
von Lerchheimer in seinem — „Christlich Bedenken und
Erinnerung vor Zauberei" — von einem Magier am Hofe
zu H. erzählt. Das hier Angeführte möge genügen; wer
noch mehr darüber erfahren will, dem sei Kieseweiter s schon
mehrfach erwähntes, vorzügliches Werk über Faust empfohlen,
in dem man erschöpfendes Material finden wird.

Ueber das Ende Fausfs stimmen alle Faustbücher mit
den Berichten der Zeitgenossen überein: — es war ein
schreckliches. Zu seinem Erben setzt Faust den Wagner
ein und giebt ihm auf dessen Wunsch einen Geist in Gestalt
eines Affen, mit Namen Auerhahn. In den letzten Jahren
hatte Faust die Helena aus der Hölle heraufbeschworen und
mit ihr den Justus gezeugt, welche Beide nach seinem Tode
verschwinden. An seinem Todestage geht Faust mit den
ihm „vertrauten Gesellen, Magistris und Baccalaureis nach
dem Dorfe Rimlich, nahe bei Wittenberg. Nachdem er
Allen gute Lehren gegeben, und nach dem Abendtrunk,
gehen Alle zur Ruhe. Um Mitternacht nun holt ihn, während
eines furchtbaren Gewitters, eines gräulichen Sturmes, der
Teufel; am anderen Morgen finden die Studenten, welche
vor Schrecken und Angst halb todt sind, Fausfs entsetzlich
verstümmelte Leiche: — „Das Hirn klebte an der Wand,
weil ihn der Teufel von einer Wand an die andere geschlagen
hatte. Es lagen auch seine Augen und etzliche Zäen allda:
— ein grewlich und erschrecklich Spectacul." — Mit einer
frommen Betrachtung schliessen die Paustbüchen


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