Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
23. Jahrgang.1896
Seite: 322
(PDF, 187 MB)
Bibliographische Information
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322 Psychisch© Studien. XXI1L Jahrg. 7. Heft. (Juli 1806.)

— Da erinnere ich mich eines Vorfalls, den oft mein Vater
erzählte, er habe im Jahre 1856 drei Tage vor Weihnacht
bei leichtem Frostwetter und sternenklarem Himmel*) auf
demselben Wege, wo ich stand, eine ähnliche Erscheinung
gesehen, die beinahe zwei Stunden gewährt habe, und die
Leute hätten damals in ihrem noch jetzt vorkommenden
Aberglauben gemeint, da brenne Geld, welches in alten
Kriegszeiten vergraben sei.**) — Wie ich mich dieses
Vorfalls erinnerte, dachte ich sofort an Irrlichter und
lief, so schnell es ging, auf das Licht zu. In seiner
unmittelbaren Nähe war es sehr hell, ähnlich dem weissen
Lichte unserer electrischen Beleuchtung. Das Licht war in
der Aeusserung seines Wesens nur ein intensiver Schein,
der fortwährend fluctuirte und mich nichts von Wärme und
Orasifieation verspüren Hess. Nachdem ich es eine Zeit lang
beachtet, sprang ich über einen Graben in das Licht hinein.
Ich empfand noch den grellen Schein, aber in demselben
Augenblicke war Alles um mich herum dunkel. — In den
Tagen darauf, in denen ich noch wieder zur Stelle zurückkehrte
, aber nichts Besonderes entdecken konnte, erzählte
ich mein Erlebniss dem Inspector des nahen Gutes. Derselbe
meinte, es auch gesehen zu haben, und war mit seiner
Erklärung bald fertig, indem er sagte: — ,Das sind einfach
aufsteigende Dünste aus der Erde.' — Der mit Gras und
Laub bedeckte Waldboden, über dem dieses Irrlicht entstand
, ist zwar moorig, aber immeihin trockener, als ein in
der Nähe liegendes sumpfiges Terrain.***)

„Einige Jahre früher hatte ich eine Irrlicht-Erscheinung
, die mir noch heute sehr lebhaft in Erinnerung
steht Ich ging an einem recht dunklen Spätherbstabende
von Goldenbow nach Frauenmark bei Crivitz in einem
Euszsteige, der mir sehr bekannt war, über ein Moor. Man
warnte mich vorher, ich möge doch in der Dunkelheit nicht
über das Moor gehen, sondern einen sicheren Umweg machen.
Doch ich ging den Eusspfad und hatte alle Mühe, denselben

*) Vergl. meiner Schwiegermama Erlebniss im Dippoldiswalde in
einem der nächsten Hefte: — „Leuchtende Bäume als Vissionserreger."

Der Sekr. d. Ked.
**) Vergl. „Psych. Stud.a Mai-Heft 1892 S. 206 ff. und October-
Heft 1893 S. 477 ff. meines seligen Vaters daselbst durch weitere Beispiele
bestätigte Anschauungen Uber sog, brennende Schätze, die ich
nicht einen blossen Aberglauben nennen mochte. —

Der Sekr. d. Red.
***) Wir sind der Ansicht, dass der Herr Verfasser hierbei nicht
scharf zwischen wandelnden Irrlichtern und stehenden
St. Mms-Feuern unterschieden hat, welche letzteren lediglich elektrischen
oder erdmagnetischen Ursprungs sein dürften. —

Der Sekr. d. Red.


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