Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
23. Jahrgang.1896
Seite: 326
(PDF, 187 MB)
Bibliographische Information
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326 Psychische Studien. XXIII, Jahrg. 7. Heft. (Juli 1896.)

sinnenfälliger und greifbarer Erscheinungen mit deren tieferer
psychischer Bedeutung von unserem spiritualistischen GeGesichtswinkel
aus nahegeführt zu haben.

Nachschrift. — Es dürfte für unsere Leser doch wohl
von Interesse sein, noch das Wesentlichste der auf vorhergehender
S. 324 bemerkten — „Beiträge zur Frage nach den
Irrlichtern" — zu erfahren. In der letzten Nr. 17 des
„Globus" 68. Bd. 1895 schreibt Professor Wenzel Horak
aus eigener Erinnerung über die Erscheinung von Irrlichtern
in seinem mährischen Heimatlidorfe Nemcitz:
— „In mondlosen Nächten, wenn kein Schneegestöber ist,
oder kein scharfer Wind weht, mag der Himmel bedeckt
oder klar sein, zeigen sich die Irrlichter einzeln, zu Zweien,
zu Dreien. Manchmal treten sie jedoch sehr zahlreich auf,
zwanzig bis dreissig und auch mehr. Sie laufen mit sehr
grosser Geschwindigkeit bald zusammen, bald fliehen sie
auseinander, hüpfen auf einem Orte, laufen auf die Zuschauer
zu, entfernen sich, erlöschen oder verschwinden,
erscheinen wieder und treiben ihr Spiel bis zum Morgengrauen
. Es giebt keinen erwachsenen Menschen in Nemcitz,
der nicht Irrlichter gesehen hätte. Mit acht Jahren bereits
wurde ich Ministrant in der Kosteletzer Kirche und besuchte
in den Jahren 1861, 1862 und 1863 regelmässig die erste
Messe in Begleitung irgend eines Hausgenossen. Ich weiss
mich besonders an ein Phänomen zu erinnern, das mir
lebhaft im Gedächtniss geblieben ist. Es war eine schöne
Nacht, der Boden leicht gefroren, so dass er unter den
Schritten ein wenig nachgab; in den Eurchen lag wenig
Schnee, während die Schollen schwarz erschienen; die Luft
war frisch und trocken. Kaum hinter das Dörfchen gekommen
, sahen wir auf dem Wege gegen die Felder zu
viele Irrlichter tanzen. Eins war besonders schön und
hüpfte lustig auf einer Stelle. Ich zeigte auf dasselbe und
sagte: — 'Das ist ein schönes Irrlicht.' — Mein Begleiter
klopfte mir auf die Pinger und bemerkte: — ,Auf Irrlichter
darf man nicht zeigen, sonst behelligen sie Einen/ — Das
Irrlicht schoss dann mit rasender Schnelligkeit auf uns zu,
fing in einer Entfernung von etwa zwanzig Schritt an zu
hüpfen, lief zurück, tanzte mit einigen anderen, näherte sich
wieder und sofort. . . An den langen Winterabenden wurde
oft von dieser Naturerscheinung gesprochen. Während die
Männer, vorzugsweise der Wirth, den natürlichen Ursprung
der Irrlichter behaupteten, waren viele weibliche Genossen
der Meinung, es wären die Seelen ungetauft gestorbener
Kinder, die wegen der Erbsünde nicht in's Paradies
dürften, andererseits aber die Hölle nicht verdienten. So


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