Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
23. Jahrgang.1896
Seite: 329
(PDF, 187 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1896/0339
Bohn: Der erste Kongress Deutscher Occultisten in Berlin. 329

Philosophie"*) sehen wir nun die spiritischen Elemente
Sachsens am 26. August 1883 in Leipzig zu einem
„Spiritualistischen Kongress" zusammentreten. 24 Delegirte
der 8 Vereine zu Chemnitz, Gersdorf, Glauchau, Leipzig,
Lichtenstein, Mühen und Zwickau mit ca. 700 Mitgliedern
waren anwesend. Die Vertreter der Wissenschaft hielten
sich grösstentheils fern. Die übrigen aber gründeten „in
vollster Harmonie" einen sächsischen Gauverband, der sich
später zu einem Nationalverband erweitern sollte. Es ist
interessant, den Inhalt des damaligen Verbandszweckes
(§ 4) aus den wenig gekannten Statuten an's Licht zu
ziehen: — „Verbreitung der Kenntniss der Lehren des
rationellen Spiritualismus und die Förderung aller wahrhaft
sittlichen, auf eine harmonische Entwickelung der Menschheit
gerichteten Bestrebungen." — In dieser Armuth welche
Fülle! — von Unklarheit, möchte man mit Faust sagen.
Das neugebaute Schifflein scheiterte übrigens sofort am
Felsen des sächsischen Vereinsgesetzes. Von den damals -
vertretenen Vereinen fristen noch zwei sehr kläglich ihr
Dasein; von den wissenschaftlichen Vertretern jenes Kongresses
besuchte den Berliner Kongress nur ein einziger,
Herr Dr. med, Schurtz.

Mochte aber auch die Idee eines Verbandes bei ihrer

*) Vor ihm bestand bereits seit 1874—1881 zu Leipzig ein „V er ein
zur allseitigen Erforschung der Geistfrage" unter Leitung
des Sekretärs der Redaction der „Psych. Studien", den auch Herr
Staatsrath Aksakow einmal mit seiner persönlichen Gegenwart beehrte
und durch eine Anrede erfreute, und dessen spätere Aufrufe zu Verbänden
und um Unterstützung der Sache durch auswärtige Mitglieder
damals ziemlich resultatlos verhallten. (Man vergl. die „Biographische
Skizze des Herausgebers der Psych. Stud.", Februar-Heft 1896 S. 65.)
Alle derartigen Vereine vermochten es noch nicht, ihr erstes Haupt*
journal, das ihnen die Bahn gebrochen hatte, zu halten; ja, als sie
zu erstarken und sich selbst zu fühlen begannen, begründeten sie nach
urdeutscher Sitte Parteiungen und lieber eigene Journale, als ihr
erstes und damals einziges zu halten und zu fördern, das alsdann vielleicht
in die Lage gekommen wäre, sich selbständig zu einem umfassenden
Wochenjournale zu gestalten, das alle bestehenden Vereine
berücksichtigt hätte, wie dies die englischen und amerikanischen
Wochenblätter thun. Da aber Herr Staatsrath Aksakoiv ganz bestimmte,
wissenschaftlich geforderte, experimentelle Beweise für den Mediumismus
und die Geistfrage erbringen wollte, die er in seinem Hauptwerke —
„Animismus und Spiritismus'* — verwerthet hat, so führte er sein
Journal in ganz eigener Weise und Eichtung weiter, ohne dabei die
Fühlung mit den Strebensgenossen aufzugeben. Herausgeber, Verleger
und Sekretär der Redaktion haben mit der Ungunst der Zeiten nunmehr
28 Jahre lang ganz auf eigene, nicht unbedeutende Kosten und unter
Daransetzung ihrer ganzen geistigen Arbeitskraft gekämpft und doch
wohl den Haupterfolg errungen, ihre Sache vor der exakten Wissenschaft
fester, als bisher geschehen, zu begründen.

Pevchiache Studien. Juli 1896. 22


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