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Erklärung der Red. und des Verlags der „Psych Stud." etc. 335
lieh halten sich Theosophen und Spiritisten auch bisher
vom Verbände ziemlich fern. Darin liegt die Gewähr, dass
er dem Sonnenlichte der Wissenschaft zustreben wird. Wer
die mühsamen Pfade der wissenschaftlichen Forschung wandelt
, der darf nicht auf die breite Masse bauen; denn diese
will grosse Worte über Gottheit, Welt und Geister hören
und betet nur den Gott des Erfolges an. Sie hat keinen
Sinn für das mühsame Bingen wahrer Wissenschaft. Ob
der Verband den Dornenweg der letzteren betreten wird?
Chi lo sa?!
Erklärung der Redaction und des Verlags der „Psych.
Studien" über ihre Stellungnahme zum Berl. Kongress.
Indem wir unserem geschätzten Breslauer Stellvertreter
für die prompte Durchführung unseres im Namen der
„Psych. Studien" und ihrer Anhänger ihm ertheilten Auftrages
bestens danken, wünschen wir die Aufmerksamkeit
unserer geehrten Leser auf die für uns wichtigsten Punkte
und unsere durch dieselben bestimmte Stellungnahme zu
diesem nun überwiegend berlinisch gewordenen Verbände
Deutscher Occultisten zu lenken. Wir hatten uns in unserer
Herrn Erich Bohrt ausgestellten Vollmacht den Beitritt und
etwaige Geldbewilligungen ausdrücklich vorbehalten. Die erwähnten
Hauptpunkte waren das Verbandsorgan und die Wahl
nicht der einberufenden Leiter des Kongresses, sondern die
Wahl eines ganz neutralen, von jedem Privat-Interesse freien
Vorstandes des ganzen Verbandes. Für solche Hauptleiter
hätten wir ganz besondere Wünsche im Herzen. Die überwiegende
Mehrzahl der Versammelten waren doch Mitglieder
des Berliner Vereins „Sphinx", welche natürlich ihre Vertrauensmänner
in den Vorstand brachten. Wir haben gegen
diese persönlich nicht das Geringste, aber im Interesse
eines Gesammt-Verbandes, dem sich Alle gern und freiwillig
unterordnen sollen und wollen, dürften es doch wohl nicht
ausschliesslich Berliner einer ganz bestimmt ausgeprägten,
einseitigen Richtung sein. Wenn auch der Vorschlag, Rahris
erst vor vier Jahren begründetes Journal zum Verbands-
Journal zu erheben, auf unsern Antrag zurückgezogen wurde,
so war dies doch nur eine ganz illusorische Zurücknahme,
denn Herrr Rahn hat sich ja zum Schriftführer und
wohl auch die Anmeldungen zum Beitritt entgegennehmenden
Kassirer des Bundes wählen lassen und hat somit
die Hauptsache, die erste Kenntniss und Verwertbung von
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