Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
23. Jahrgang.1896
Seite: 345
(PDF, 187 MB)
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Lang: Eychnowski's Entdeckung des electrischen Fluids. 345

in den geringsten Thatsachen die herrlichsten Naturgesetze,
wenden sie an in der Wissenschaft und Praxis und bringen
dadurch der Menschheit den Himmelssegen, werden ihre
Wohlthäter, ihre geistigen Leiter. —

Vor dem gelehrten Körper der Polytechnischen Gesellschaft
[in Lemberg] hatte unlängst der Mechaniker Herr
Rychnowski einen Vortrag über das von ihm entdeckte
electrische Fluid gehalten. Die Sache interessirte mich,
und da ich a priori an der Möglichkeit dieser Entdeckung
nicht zweifelte (Herr Rychnowski würde sich doch ohne reale
Beweise nicht öffentlich blamiren wollen; im übrigen erkennt
auch die jetzige Wissenschaft die Existenz eines Weltäthers
an), besuchte ich am folgenden Tag den glücklichen Entdecker
. Der Meister empfing mich sehr freundlich und
führte mich in sein Zauberkabinet ein; wo er mir einige
Experimente demonstrirte. Hier folgen sie: —

Durch die Kurbelbewegung des mysteriösen (weil noch
geheimgehaltenen) Apparates wird in demselben das
electrische Fluidum erzeugt und entströmt nach aussen vermittelst
der kleinen, stecknadelkopfgrossen Oeffnung einer
dicken, horizontal angebrachten Kautschukröhre, in der
Gestalt eines violetten Lichtbüschels, das sich nach aussen
kegelförmig verbreitet und zwar derart, dass die Oeffnung
des Schlauches die Spitze jenes Kegels bildet. Im Kabinet
herrscht Dunkelheit, um das Glimmbüschel sichtbarer zu
machen. Auf dem Apparate selbst erscheinen hier und da
hellgelbe, electrische Funken. Bald verspürte ich den
Geruch eines frischen, kühlen Luftzuges. Als ich darauf
meinen Riechapparat dem Flämmchen * näher brachte,
machte sich mir ein schwacher Geruch, wie von wasserbefeuchteten
Phosphorzündhölzchen bemerkbar; doch kann
ich nicht schwören, ob sich meine Nase nicht geirrt hat,
denn auch die Sinne trügen manchmal. — Herr Rychnowski
näherte dem Fluid eine Geissler 1sche Röhre; sie erglänzte
unverzüglich und füllte sich inwendig mit blassgrünlichem
Lichte. Diese Röhre leuchtete hell nicht nur unmittelbar
vor dem Fluid, sondern auch, als sie in der Entfernung von
etlichen Decimetern an verschiedenen Orten, d. h. oberhalb,
unterhalb, seitwärts, vorn und hinter jenem Violettflämmchen
gehalten wurde. Der Entdecker erklärte diese Erscheinung
damit, das*? (nach seiner Theorie) das Fluid seine Eigenschaften
in einer gewissen begrenzten Kugelsphäre ringsum
bekunde; ausserhalb derselben wirkt es nicht mehr. Nachher
näherte er dem Fluid eine gewöhnliche kleine Glühlampe,
d. h. eine luftleere Glasglocke mit bügeiförmigem Kohlendraht
inwendig. Das Fluid begann rasch das Glas zu

Psychische Studien. Juli 1896. 23


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