Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
23. Jahrgang.1896
Seite: 365
(PDF, 187 MB)
Bibliographische Information
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Illig: Eine Wirkung, aber keine Ursache VI

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schlüge, und zwar mit grosser Wucht. Erschreckt richtete
ich mich im Bette auf und hörte dieser seltsamen, mitternächtlichen
Arbeit zu. Zehn bis zwölf Schläge erfolgten
noch, während ich mit mir zu Käthe gehe, ob ich ein Licht
anzünden solle oder nicht; darauf wird's still, und in demselben
Augenblick hatte ich auch ein brennendes Streichholz
in der Hand, mit dem ich mein Licht in Brand steckte.
Indem ich aus dem Bette ging, um meinen Schlafnachbarn
(der Betreffende ist etwas schwerhörig) zu wecken, hörte
ich durch das einen Stock tiefer gelegene Fenster Rufe.
Es war die gesprächige Frau Hauswirthin, welche die
Schläge ebenfalls gehört hatte und davon erwacht war. Sie
fragte nach der Ursache des Spektakels, und da ich ihr
durchs Fenster Auskunft gegeben hatte, kam sie mit dem
Licht herauf, worauf wir alle Ecken und Winkel ausleuchteten
, aber nichts entdeckten. Nach dieser Inspections-
reise legte ich mich wieder zu Bette; aber ich war aufgeregt,
da mir auch der Schuss wieder einfiel und das, was ich
über angeblichen Spuk in diesem Hause schon gehört hatte.
Ich vermuthete nun, dass in der nächsten Nacht sich
wiederum etwas ereignen würde, und rieth daher meinem
Kollegen, einen längeren Ausflug — es war Sonntag — zu
machen und spät heimzukehren, damit wir gehörig Schlaf
bekommen und schwerer aus unserer Ruhe aufgestört
werden könnten.

Zwölf Uhr war's, als wir nach Hause kamen. Um
sicher zu gehen, schlössen wir sämmtliche Thüren genau
ab, auch die Glasthüre, visitirten, ob sich nicht etwa ein
Thier — oder Mensch eingeschlichen habe, und da wir
Alles in Ordnung fanden, gingen wir zu. Bette. Bald
übermannte mich der Schlaf, denn die Furcht war nicht
gar gross bei mir, weil ich mir immer noch einredete, es
könnte sich möglicherweise mein Genosse einen dummen
Spass erlaubt haben, obschon er mir hoch und heilig versicherte
, dass dem nicht so sei. Auch diesmal noch war
die Verbindungsthüre g, sowie die Thüre /, welche von
meinem Zimmer in den Holzraum führte, überhaupt jede
Thüre verschlossen. Ich mochte noch nicht lange geschlafen
haben, als ich mit einem Gefühl der Bangigkeit erwachte;
ich spürte, dass mein Erwachen unnatürlich sei, umsomehr
als ich wusste, dass ich noch nicht lange zu Bett gegangen
und ermüdet war. So lag ich denn etwa eine Viertelstunde
in der Vorahnung, es müsse sich jetzt wieder etwas Ausserordentliches
ereignen. Plötzlich höre ich an der Thüre f
ein Geräusch. (Die Thüre c, die vom Oehrn in diesen
Raum führte, war nicht zu öffnen, einmal weil sie von innen


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