Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
23. Jahrgang.1896
Seite: 366
(PDF, 187 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1896/0376
366 Psychische Studien. XXIIL Jahrg. 8. Heft. (August 1896.)

verschlossen und dann, weil sie durch eine Holzbeige
verbarrikadirt war.) Ich höre deutlich, wie die Thürklinke
niedergedrückt wird. Im Bewusstsein, dass die Thür verschlossen
ist, denke ich: — „Herein kommt Niemand!44 —
Doch, was ist das? Es raschelt schon im Zimmer, leicht
klöpfelt es an den Kasten 1, bald ist es an meinem Bett 2,
wo es sich durch Klopfen kundgiebt. Es geht vorbei und
berührt den Tisch 3 und klingelt an dem Milchglas der
darauf stehenden Lampe; dann klappert es mit meinen
Spazierstöcken, die in der Ecke stehen, und jetzt schlägt
es die Laubsäge, die an einem Nagel an der Thüre g hängt,
mehrmals an die Thüre. Hierauf geht es durch die verschlossene
Thüre in das Zimmer meines Kollegen. Von
dorther vernehme ich ein Getöse, wie wenn man Holzscheite
auf dem Boden herumwerfen würde. Davon erwacht wieder
die unten wohnende Frau und dies Mal auch mein Kollege,
den ich der Kürze halber Jf. nennen will. Dieselbe
Entdeckungsreise beginnt wieder wie gestern, aber sie endet
ebenso resultatlos. Da ich mich nun genügend überzeugt
hatte, dass Jlf. der Friedensstörer nicht war, dass auch kein
mir bekanntes Thier den Spektakel verursacht haben konnte,
— denn welches Thier kann durch verschlossene Thüren
gehen und Laubsägen, die 2 m über dem Boden hängen, an
die Wand schlagen? — wurde es mir ungemüthlich in meinem
Gemach, und ich beschloss, die Einladung meiner Wirthin
anzunehmen und auf ihrem Sopha mein Quartier für diese
Naeht vollends aufzuschlagen. Es war 1 Uhr 5 Minuten,
als ich ausquartierte. M. blieb, da er weniger gehört hatte,
in seinem Zimmer; doch schlief er nicht mehr, denn auch
an seiner Thür wurde nach Verfluss von einer halben Stunde
die Thürklinke mehrmals niedergedrückt, wie
er versicherte. Doch, ich will hier nicht von dem reden,
was Andere erzählt haben, sondern was ich erlebt und
geprüft habe, und fahre daher an der Mittheilung meiner
eigenen Wahrnehmungen fort.

Die folgende Nacht blieben wir beide nicht in unseren
Zimmern, sondern nützten die Gastfreundschaft unserer
Hausfrau aus. Weil wir in den vorhergegangenen Nächten
wenig geschlafen hatten, schliefen wir ruhig. In der Folgezeit
aber, in welcher wir wieder oben m unseren Zimmern
logirten, und zwar bei nunmehr stets geöfineter Verbindungs-
thüre, wurden wir fast jede Nacht mehr oder
minder belästigt. Zeitweise nahm die Unruhe zu, dann
nahm sie wieder ab, und wir gewöhnten uns endlich daran,
da wir sahen, dass die Ereignisse ziemlich harmloser
Natur waren. Oft, wenn das Lärmen wieder


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1896/0376