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388 Psychische Studien. XXIIL Jahrg. 8. Heft (August 1396.)
Nachschrift. — Von befreundeter Seite geht uns
folgender Berieht aus Berlin zu: —
„Das grösste Interesse dürfte eine so eben erschienene
Broschüre: — „Der Heilmagnetismus, seine Beziehungen
zum Somnambulismus und Hypnotis-
nius{t — von Herrn Magnetiseur Willy Reichel (in dritter
Auflage erschienen bei Carl Siegimunä1 Berlin, Mauerstr. 68,
Preis 2.50) erregen, welche mit grosser Sachkenntniss und
Klarheit die Literatur des Magnetismus der letzten hundert
Jahre im ersten Kapitel zusammenfasst. Es schliesst sich
daran eine genaue Beschreibung und Erörterung des noch
so dunklen Gebietes des Somnambulismus an, auf welchem
Gebiete der Verfasser als langjähriger Praktiker sicher ein
gewichtiges Wort mitsprechen kann. — Im zweiten Kapitel
legt er das Hauptgewicht auf die Klarlegung und den
Unterschied zwischen „Magnetismus" und „Hypnotismus"
und weist nach, dass diese beiden Gebiete in keinem höheren
psychischen und demnach heilkräftigen Zusammenhange
stehen, — Im dritten Kapitel schildert er seine Kämpfe
und Anfeindungen Seitens der Presse und Behörde. Der
Autor ist ja wohl den geschätzten Lesern der „Psychischen
Studien" durch seine früheren Artikel und durch seine
Kuren in hohen und höchsten Kreisen, ärztlichen nicht ausgenommen
, seit Jahren bekannt, sodass diese sein Gebiet
zusammenfassende Broschüre sowohl von der wissenschaftlichen
, als von der Laienwelt als eine Citatenquelle begrüsst
worden, und Denjenigen, die sich mit diesem geheimnissvollen
Gebiete beschäftigen. als langersehntes Handbuch
dienen wird." — Der Sekr. d. Redaction.
Zum Räthsei des Daseins.
Von Karl Bnttenstedt
Rüdersdorf, im Juni 189G.
Verehrte Redaction!
Sie hatten die Güte, im November-Heft 1895 auf S. 504
Ihrer geschätzten Zeitschrift zu meinen Ausführungen vom
8. August v. J. folgende Bemerkung zu machen: —
„Es will uns jedoch scheinen, als wäre die elastische
Spannkraft des Aethers eher eine Mitanregerin der
Lebenskraft, nicht aber als diese selbst, oder diese als
ihm identisch zu erachten. Wären beide identisch, so
wäre ja die menschliche Seele selbst nur ein Theil des
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