Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
23. Jahrgang.1896
Seite: 435
(PDF, 187 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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Wittig: Paralielfälle zu dem nächtlichen Schreckgespenst etc. 435

wenn ich im Finstern durch den Badewitzer Wald ging:
— da auf einmal war es, als ob der ganze Wald zusammenbräche
; deutlich hörte man es schiessen, und auch Hundegebell
war zu vernehmen. Zuerst ahnte ich nicht, was
dieses bedeute; bis mich dann der Waldheger darüber
aufklärte. Nun wusste ich's gleich. Es war der Nachtjäger
mit seinem wilden Heere. Das jagte durch die Bäume und
Sträucher, dass es ein Entsetzen war. Genau habe ich den
Nachtjäger nicht gesehen, aber der Waldheger erzählte
mir, er sei ein schwarzer Mann, dem fünf bis sechs Hündchen
folgen, welche fortwährend kläffen. Furcht braucht man
vor dem Nachtjäger nicht zu haben, nur muss man acht
geben, dass man keines von den Hündchen tritt. Sie laufen
einem lange Zeit unter den Beinen herum, bis sie dann
auf einmal wieder verschwunden sind. Wer sich vor dem
Nachtjäger schützen will, der muss auf der Strasse den
„Deistelrain" [Nebenfusspfad?*) oder Deichselweg?] entlang
gehen. So habe ich es auch stets gemacht, und darum ist
mir nie etwas Uebles passirt. (Kreuzendorf.) S. 3—4.

Einst ging ein Mann bei später Nachtstunde die
sogenannte Buchwaldstrasse zwischen Leobschütz und
Trenkau. Auf einmal vernahm er lautes Peitschengeknall,
Hundegebell und drohende Hollarufe. Plötzlich jagte ein
langer Zug finsterer Schatten an ihm vorüber, wobei man
die verschiedensten Thiergestalten erkennen konnte. Auch
ein Reiter auf windschnellem Koss war dabei, der beständig
seinen eigenen Kopf als Fangball in die Lüfte warf. In
einem Hui waren alle vorüber. (Kreuzendorf.) S. 4.

In den Bergen bei Peterswalde (Kreis Selchenbach)
im sogenannten „Schulzenloche" ist ein Grenzstein, „die
drei Aspen" **) genannt. Er trägt die Jahreszahl 1770 und

*) Im Gegensatz hierzu hörte ich jedoch den guten Rath meines
seligen Onkels, als er mich nach IV2jähriger Pflege mitten im Winter
1841 als siebenjährigen Knaben mutterseelenallein von Wohlau nach
Dyherrnfurth durch den Oderwald zu meinen Eltern wieder heimschickte
: — „immer hübsch mitten im Fuhrgeleise zu bleiben, da
könnten Einem die bösen Geister nichts anhaben." — Dieser Rath
stammte offenbar von seiner seligen Mutter her, vergl. „Psych. Stud."
Juni-Heft 1892 S. 252. Dieser Rath gilt auch vom Fuhrgeleise des
Lebens im Allgemeinen, von dem abzuweichen für Keinen ohne mehr
oder weniger schlimme Folgen abläuft. — Der Sekr. d. Red.

**) Weshalb dieser Grenzstein diesen Baumnamen fuhrt, der
eigentlich „Zi den drei Aspen" lauten sollte, wird aus einem späteren
Spukberichte aus dem Sachsen-Altenburgischen in meinem verheissenen
Artikel: — „Weiteres Spuk- und Räthselhaftes aus meinen und meiner
seligen Eltern Erlebnissen und Erinnerungen*' — klar werden. In der
ganzen Gegend um Reichenbach, wie in genannter Stadt selbst, hat
mein Vater gegen Ende der 1820 er Jahre als Schlachtergesell gearbeitet
und ähnliche spukhafte Dinge Nachts mit Pferd und Geschirr an
Kreuzwegen erlebt. — Der Sekr. d. Red.


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