Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
23. Jahrgang.1896
Seite: 457
(PDF, 187 MB)
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Handrieh: Die Goldprobe des Mediumismus. 457

der von den anwesenden Freunden gehegten Ueberzeugung,
dass das von den physischen Leiden befreite, geistige Ego
der Verstorbenen, wenn auch dem normalen Sehvermögen
unzugänglich, sich unter und bei ihnen befinde, trug der
Charakter der Feier keineswegs den Stempel eines alltäglichen
Trauergottesdienstes.

Wie Richter Airaham H. Dailey in seiner tief gedachten,
zum Herzen sprechenden, schwungvollen Rede treffend
bemerkte, vermisste man das Wehklagen, das Jammern, die
Thränen, trotzdem auch wir den Verlust der uns liebgewordenen
, vertrauten, körperlichen Erscheinung schmerzlich
empfinden werden. — Wahrlich, ein seltener Genuss war
den Anwesenden beschieden, den Worten des in seiner
äusseren Erscheinung an einen der griechischen Philosophen
mahnenden, überzeugungstreuen Spiritualisten zu lauschen.
Genau seiner und der Anwesenden Ansicht entsprechend
war der Inhalt eines von Richter Dailey vorgelesenen Briefes,
den im Jahre 1746 Benjamin Franklin seiner Tochter bei
erfolgtem Ableben ihres Gatten schrieb; war ferner der
Inhalt eines von ihm recitirten Gedichtes von Longfellow. —
Diesem gewandten, geistreichen Redner folgte Frau Assessor
Kurth, derzeitige Vorsteherin eines spiritualistischen Frauenvereins
, die ein aus dem Arabischen übersetztes, dem An-
lass entsprechendes Lied vortrug. Zum Schlüsse sprach
Dr. Weyman, der unter dem Eindruck des Augenblicks dem
sich bei ihm geltend machenden Einflüsse der Theosophie
völlig entsagte und um so herzlicher dem Spiritualismus, der
in der Dahingeschiedenen eines seiner vortrefflichsten Werkzeuge
verlor, das Wort redete.

Es war eine seltene, eine schlichte und dennoch erhebende
Feier, die in der trauten Wohnung des Mediums stattfand,
dessen sterbliche Hülle unter reichem Blumenschmuck ruhte.
Wie in früheren Jahren in den Westlichen Staaten der
Union, vorzugsweise in Evansville, Indiana, und später in
Brooklyn, vermittelte Frau Umher, dank ihrer reichen Begabung
, den Verkehr zwischen den Wesen der geistigen
und der materiellen Sphäre. Mit seltener Aufopferung und
mit rührender Bescheidenheit widmete sie sich dem von Gott
an sie ergangenen Rufe, und, was das Höchste ist, sie wurde
getreu befunden bis in den Tod.*)

Brooklyn, den 20. Juni 1896.

Hermann Handrich.

*) Weiteres in der zu Milwaukee, Wisc, erscheinenden deutschen
Zeitschrift: — „Der Führer." 1. Jahrg. No. 13—16. Vgl. April-
Heft 1896 S. 199. — Die Red.

Psychische Stadien. September 1890,

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