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Kurze Notizen. 459
(resp. Occultisten) und der Spiritisten (in Frankreich) auf
die Thiere zu lenken suche. Ich behaupte, dassesThiere
giebt, welche Medien sind, und dass man durch sie
physikalische Wirkungen von Bedeutung erhalten kann*
Man muss auch ,Mittheilungen< auf diesem Wege erhalten
können, und dies wäre um so werthvoller, als die berüchtigten
Einwände der Täuschung von Seiten des Mediums damit
sofort hinfällig würden. Wenn man durch Thiere das
erhalten könnte, was man mit menschlichen Medien erzielt,
so würden die Theorien, die man dem Spiritismus entgegenhält
, sich nicht mehr aufrecht erhalten lassen. Wie könnte
man z, B. ein Thier beschuldigen, die unbewusste
Kenntniss einer Sprache zu besitzen, in welcher eine
Mittheilung durch seine Vermittelung erfolgen würde ? Dasselbe
müsste von Erscheinungen menschlicher Formen u. s. w.
gelten. — Wenn Herr von Aksdkow im Verlauf seiner langjährigen
Studien Thatsachen dieser Art beobachtet hat,
sollte er sie dann nicht in seinen Werken zur öffentlichen
Kenntniss bringen? Richten Sie gefälligst diese Frage an
ihn, ich lege grossen Werth darauf. Wenn er bereits im
Besitz irgendwelcher Thatsachen dieser Art ist, so wäre
eine Besprechung derselben in einer besonderen Broschüre
mit grösstem Dank aufzunehmen/ .. .*)
„Indem ich mich der angenehmen Hoffnung hingebe,
dass diese Anfrage zur Kenntniss des hochzuverehrenden
Nestors des Spiritismus gelangt und bei ihm eine freundliche
Aufnahme findet, bin ich mit vorzüglicher Hochschätzung
Ihr wDr. jpr Maier, Prof. a. D."
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P.S. üeber ein neues Buch des erwähnten Herrn
Bouvery, das von grösstem Interesse ist, aber wegen des
leidigen Kostenpunktes kaum ins Deutsche übersetzt werden
dürfte, erlaube ich mir demnächst in einem besonderen
Artikel zu berichten. Sein Titel ist: — /. Bouvery, Le
spiritisme et Fanarchie devant la science et la philosophie.
(464 p.) Paris (Chamuel) 1897 (3 Fr.). — D. 0.
*) Der Herr Herausgeber der Werke der „Bibliothek des
Spiritualismus fttr Deutschland" sowie der „Psychischen Studien" hat
bereits mehrfach erklärt, zuletzt in seiner „Biographischen Skizze" im
Januar- bis März-Heft 1896, dass er sich leider infoige langjähriger
körperlicher Leiden und seines geschwächten Augenlichtes weiterer
anstrengender Studien und schriftlicher Arbeiten wie Correcturen enthalten
müsse. Iis dürfte daher von ihm keine weitere zusammenfassende
Auskunft über diesen Punkt zu erhoffen sein, wohl aber hat sich derselben
Frage bereits eine jüngere Kraft zugewendet, Herr Erich Bohn
in Breslau, dessen Artikel und öffentliche Anfragen hierüber in der
vorhergehenden Note von uns erwähnt sind. — Der Sekr. d. Red.
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