Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
23. Jahrgang.1896
Seite: 489
(PDF, 187 MB)
Bibliographische Information
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Winkler: Die aaimistische Natur der Klopf töne etc. 489

galt, den schon halb entgegen kommenden Zweifler vollends
zu überzeugen.

Jeder Erfolg entsprach demnach in ganz gesetzmässiger
Weise genau der jeweiligen seelischen Disposition des
Mediums und ebenso der Theilnehmer. Sobald das
Arrangement und die Leitung der Sitzung von anderer
Hand übernommen und das Interesse des Mediums ausgeschaltet
wurde, konnten sich die Phänomene stets weniger
gut ausleben.

Bei allen Experimenten spielen also die Wünsche,
Empfindungen und Vorstellungen des Mediums eine ganz
bedeutende Rolle. War dasselbe wenig aufgelegt und die
Zeit zur Sitzung ungelegen, so konnte nichts weiter erreicht
werden, als vielleicht je ein Klopfton bei einer auf die
Anwesenheit der Intelligenz bezüglichen Frage. Das Medium
erklärte sich mit meiner Vermuthung, dass doch nur sein
eigenes Wesen klopfe und sein eigener Vorstellungskreis
die klopfenden Mittheilungen
enthalte, nicht recht einverstanden. Nach Befragung der
Intelligenz wegen der gegnerischen Ansichten erfolgte zur
Bestätigung und beiderseitigen Zufriedenheit dann stets ein
Klopfton, was soviel wie „Nein" bedeutet. War das Medium
selbst im Zweifel, so erfolgten zwei Klopftöne oder blieben
gänzlich aus.

Den Verlauf der Phänomene hatte das Medium zum
grossen Theile in der (Gewalt; die Klopftonbegleitung aller
von ihm selbst taktirten Musikstücke u. s. w. gelang am
besten ^ andererseits war es gewöhnlich nicht im Stande, auf
die sofortige Wiederholung eines gut gelungenen Experiments
mit seinem Bewusstsein hinzuwirken» Ohne jede Veranlassung
und Aufforderung vollführte die Intelligenz dagegen Imitationen
von Geräuschen aller Art vermittels Klopftöne und
erzielte dadurch die interessantesten Resultate, an deren
Zustandekommen vorher kaum gedacht wurde. Z. B.
während eines Besuches des Mediums in meinem Atelier,
und als ich inmitten einer eiligen Zeichenarbeit beschäftigt
war, imitirte die Intelligenz plötzlich sehr geschickt und
energisch „Striche ziehen, Punktiren und Ausradirea". Als
das Medium auf die Wiederholung seinen Willen richtete,
gelang jenes dagegen nicht.

Wie ein Künstler in der Unbefangenheit seine Produktionen
am besten vollführt, so scheint auch hier dieses
Verhältniss zu Tage zu treten. Ueberstürzten sich anfangs
irgend welche Imitationen, so stockten sie bald, als ob sie
schlecht auswendig gelernt seien, insbesondere, sobald das
Bewusstsein des Mediums auf die exacte Bildung des

Psychische Studien. October 1896. 32


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