Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
23. Jahrgang.1896
Seite: 504
(PDF, 187 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1896/0514
504 Psychische Studien. XXIII. Jahrg. 10. Heft. October 1896.)

der Umstände, unter welchen gewisse Erscheinungen stets
eintreten, beruht auf der Erinnerung, ist also keine
directe, sondern eine Vernunfterkenntniss, und es
sind demnach alle die gewöhnlichsten Erfahrungserkenntnisse
nur bedingt richtig. Die Annahme, dass
mich meine Erinnerungen nicht täuschen, und dass die
Erscheinungen auch in der Zukunft nach denselben Gesetzen
erfolgen werden, muss jedoch als der Wirklichkeit entsprechend
angesehen werden, weil alle Erfahrungen dafür
sprechen, und weil ohne dieselbe auch alles Denken aufhören
müsste. Es werden deshalb diejenigen Erkenntnisse, welche
nur auf dieser Annahme beruhen, also die Erfahrungs-
erkenntnisse auch noch zu den unmöglich zu bezweifelnden,
directen gezählt,

4) Es ist eine directe Erkenntniss, dass ich gewisse
Erscheinungen bewirke, während das bei anderen
nicht der Fall ist. Ich fühle, dass ich auf das Entstehen
derselben irgendwie Einfluss nehme, den Impuls
dazu gebe; dass ich z. B., wie wir sagen, den Arm
bewege, schwächer oder stärker gegen den Tisch drücke;
dass ich spreche, denke, einen Entschluss fasse, vorgestellte
, nach meinem Wissen zweckmässige Handlungen
ausführe, oder auch plötzlich alles Vorstellen und
Wirken unterbreche; und ich weiss aus Erfahrung,
dass ich das alles stets nach Belieben thun kann.
Dieses Einwirken nennen wir wollen, und wir sagen:
— „Ich habe die Fähigkeit, zu wollen, oder einen
Willen." — Allerdings haben wir keine Ahnung,
worin diese Fähigkeit eigentlich besteht; aber nichts
desto weniger drückt diese Aussage eine Wirklichkeit
aus.

5) Wir erkennen bei vielen Erscheinungen eine Regelmässigkeit
in der Aufeinanderfolge, eine
Zusammengehörigkeit und Abhängigkeit von
einander. Immer, oder oft, wenn eine oder
mehrere Erscheinungen da sind, entsteht auch eine
bestimmte andere Erscheinung, und nie tritt diese
letztere ein, ohne dass zugleich oder früher jene da
wären. Wir nennen eine Erscheinung, ohne welche eine
andere nie entsteht, eine Ursache der letzteren und
unterscheiden bewirkende und bedingende Ursachen
, indem wir annehmen, dass gewisse Erscheinungen
unter Umständen von etwas Unbekanntem in ähnlicher
Weise bewirkt werden, wie die Willenserscheinungen
von mir. Beispiele dafür sollen in einer grösseren
Abhandlung angeführt werden.


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1896/0514