Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
23. Jahrgang.1896
Seite: 505
(PDF, 187 MB)
Bibliographische Information
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Wihan: Wahrheit über Alles!

505

6) Wir bezeichnen unsere Wahrnehmungen mit Worten
und sagen von den Erscheinungen Verschiedenes aus»
Ich kann kraft meines Willens durch verschiedene
Bewegungen auch auf andere Erscheinungen Einfluss
nehmen und dadurch unzählige neue Erscheinungen
herbeiführen, verursachen, welche ohne diese Einwirkung
nie entstanden wären. Ich erkenne die Umstände,
welche zum Zustandekommen gewisser Erscheinungen
nothwendig sind, und welche keinen Einfluss darauf
haben; ich erkenne verschiedene Beziehungen der
Erscheinungen zu einander. Diese Erkenntnisse ermöglichen
es mir oft, auch ohne Versuche, blos durch
meine Vorstellungskraft, zu erkennen, was
unter bestimmten Umständen geschehen muss oder
geschehen wird, oder was unmöglich ist; und
unzählige Erfahrungen belehren mich, dass viele solche
Vernunfterkenntnisse richtig sind, indem meine Vorhersagungen
stets pünktlich eintreffen. Ich bin von der
Richtigkeit vieler dieser Erkenntnisse so überzeugt,
dass ich mir gar nicht mehr die Mühe nehme, sie noch
durch einen Versuch zu prüfen, und viele derselben
sind so beschaffen, dass ich sie als richtig ansehen
muss, obwohl ich mich nie von ihrer Richtigkeit überzeugen
kann.

7) Wir erkennen oder nehmen verschiedene bewirkende
Ursachen der Erscheinungen an, und wenn wir eine
Erscheinung auf eine solche Hauptursache zurückführen
können, so sagen wir, dass wir sie verstehen oder
begreifen. Eine Erscheinung, bei welcher uns das
nicht gelingt, nennen wir unfassbar oder ein Wunder.

Wenn wir uns mit der Erkenntniss der nächsten
Ursachen und mit Annahmen begnügen, nicht weiter
forschen, so hört jede oft wiederkehrende, alltägliche
Erscheinung endlich auf, uns als ein Wunder zu erscheinen.
Verfolgen wir aber Wirkung und Ursache, so gelangen wir
stets zu einer Wirklichkeit, für welche wir keineUrsache
mehr angeben, oder auch nur annehmen können; und eigentlich
begreifen wir also von dem, was ist und geschieht, gar
nichts, oder nur sehr wenig, und sind von lauter Räthseln,
Wundern umgeben. Es ist das Merkmal einer niedrigen
Vernunft, nicht zu begreifen, wie man sich über gewöhnliche
Erscheinungen wundern kann. Es wird auch von
Erscheinungen erzählt, welche nach den uns bekannten
Gesetzen ganz unerklärlich scheinen oder sind, und diese
heissen Wunder im engeren Sinne des Wortes.

8) Wir trachten, die Ursachen und Gesetze aller Er-

Psyohisohe Studien. October 1896. 38


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