Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
23. Jahrgang.1896
Seite: 512
(PDF, 187 MB)
Bibliographische Information
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512 Psycliische Studien. XXIII. Jahr^. 10. lieft. (October 1896.)

intensiv nach Phosphor rochen. Auch am Fussboden
sprühten hier und da solche Funken empor, die sich
gewöhnlich in einer, wie gesagt, stark nach Phosphor
riechenden Wolke aufzulösen schienen. Nach diesem
Experiment sagte Max: — „Gute Nacht", und wir beschlossen
die Seance.

Die fünfzehnte Seance: — war Tags darauf.
Noch brannte die Lampe voll. „Max" bedeutete uns, im
Kasten nachzusehen; der Brief war wieder da, der tags
über verschwunden war; respective das innere Couvert mit
den fünf Siegeln war uneröffnet, die Siegel vollkommen
in der Ordnung, aber der Brief und das andere
Couvert fehlten. Am Couvert hing ein eingesiegelter Bindfaden
mit einem Papierstückchen, worauf die Antwort auf
meinen Brief stand. Jetzt verlangte nMax" wieder „Dunkel!"
Abermals drehte ich das Licht ab, und sogleich begannen
wieder die Lichterscheinungen am Boden, am Sessel und
am Tisch, aber viel deutlicher und stärker als am Vorabend.
Ich möchte fast sagen, die gewaltige Phosphorentwickelung
wirkte beinahe betäubend; die Tischplatte leuchtete an vielen
Stellen hell auf, an den Sesselfüssen sahen wir den Phosphor
in lichten Wolken ausströmen. Sogar die Augen des
Mediums, Herrn Thomaschek^, leuchteten zeitweise wie die
einer Katze. Je mehr der Sessel den Tisch ritzte und
streifte, desto stärker wurden diese Nebelwolken. Herr
Thomaschek fühlte sich sogar von einer Hand berührt, dass
er unwillkürlich heftig erschrak und zusammenzuckte. Aber
jetzt kommt das interessanteste. Wo Herr Thomaschek und
ich gingen und standen, hinterblieben feurige Fuszspuren,
die circa 1 bis 1% Minuten währten und auf meine Bitte,
sie gleichzeitig aufleuchten zulassen, sofort aufleuchteten.
Wo unser Aermel streifte, hinterblieben stark phosphores-
cirende Spuren. Was sagen Sie zu all dem? Und alles
ohne Trance. Max versprach, in kürzester Zeit mit Trance-
Experimenten an Herrn Thomaschek zu beginnen *)

Indem ich Ihnen im vorhinein herzlich danke, zeichnet
sich hochtungsvollst F. Reichsfreiherr von P.

*) Es wäre dringend zu wüschen, dass dieses angehende Medium
sich nicht den Händen öffentlicher Neuigkeitenjäger und Schausteller
anvertraute, sondern zunächst im engeren, wohlvertrauten, spiritistischen
Fach-Cirkel seine schönen Anlagen ohne alle Störung weiter
ausbildete. Denn nicht immer dürften so glänzende Resultate zu verzeichnen
sein. Es kommt wesentlich auf die mitwirkende Umgebung
und deren harmonische Stimmung an, welche am besten nach den
Rathschlägen der Mrs. d'Esperance in diesem Hefte S. 493 ff. vorzubereiten
wäre. — Der Sekr. d. Red.


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