Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
23. Jahrgang.1896
Seite: 541
(PDF, 187 MB)
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Bohn: Erbschlüssel und Siebzauber.

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am allerwenigsten wissenschaftlich. Wohl mag der eine und
der andere Schriftsteller blos nacherzählt haben, — dies
gilt besonders von den Schriftstellern des 16. und 17. Jahrhunderts
, die scrupellos von einander abschrieben, — aber
das Kertter'sche Zeugniss, sowie das in den „Psych. Stud."
mitgetheilte sind exacter Natur, und ein Zeugniss, dessen
Exactheit feststeht, muss auch der Widerstrebende anerkennen
.

Ferner müssen wir die historische Continuität und
Internationalität dieser Erscheinungen bis zu einem gewissen
Grade zugeben. Das ist aber sehr wichtig. Wie tief müssen
in der Volksseele derartige Vorgänge wurzeln, dass der
Sturm zweier Jahrtausende sie nicht vernichtete, sondern
ihren Samen in alle Lande trug! Welche eigentümliche
Hartnäckigkeit, an so seltsamen Formen, wie Schlüssel und
Sieb, zu hängen! Ist es nicht merkwürdig, dass für einen
bestimmten Inhalt sich eine so merkwürdige Form erhielt?
Wir stehen hier vor einem äusserst interessanten kulturhistorischen
Probleme.

Mehr aus dem vorliegenden Material zu folgern, wäre
nach meiner Ansicht unwissenschaftlich. Insbesondere wäre
es vollständig verfehlt, etwa eine Theorie bezüglich der
wirkenden Kräfte aufzustellen. Man müsste dazu zunächst
einmal die ganze Gruppe der ähnlichen „Bewegungs-
phänomene" historisch erforschen und sodann auf Grund der
gewonnenen Resultate zu eigenen Beobachtungen und
Experimenten übergehen. Es dürfte dies eine äusserst
lohnende Aufgabe sein, — aber ob sich wohl der Schatzgräber
findet, der diesen Stein der Weisen aus der nächtigen
Tiefe zu Tage fördert? — Erich Bohn.

Nachschrift der Redaction.

Zum Schlüsse geben wir noch, damit auch eine gegenteilige
Ansicht über den Erbschlüssel zu Worte gelange,
nachfolgendes Schreiben, das wir aus Altbreisach in Baden
Ende März er. erhielten: —

„Geehrte Redaction!

„Mit grossem Interesse las ich das Experiment mit dem
Erbschlüssel im Erbbuch, in Ihrem Februar-Heft 1896
S. 94 ff., und im Besitz eines aus theurer Hand stammenden
Gebetbuchs aus dem Jahre 1797 von Johann Friedrich Stark,
sowie eines sehr alten Schlüssels mit einem Kreuz am Bart,
versuchte ich nun bereits mehrmals, ob ich den gleichen
Erfolg habe, wie Herr Oroese, und bestätige mit Vergnügen,
dass augenblickliche Drehung auf gestellte Fragen erfolgte;
nun bei öfteren Versuchen bemerke ich aber, dass die


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