Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
23. Jahrgang.1896
Seite: 549
(PDF, 187 MB)
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Wittig: Paralleltälle zu dem nächtlichen Schreckgespenst etc. 549

mag gegen manche der angeführten Beobachtungen noch
Einwendungen zu machen haben; man mag gegen einige
anführen, dass sie in der Jugend gemacht, im Alter erst
beschrieben wurden, gegen andere, dass sie erst nach
längerem Marsche, der vielleicht nicht ohne feuchte Stärkung
angetreten, ausgeführt worden sind: trotzdem scheint mir
immer so viel übrig zu bleiben, dass ich die völlige Grundlosigkeit
aller dieser Beobachtungen für ein mindestens eben
so grosses Räthsel halten würde, als die Erscheinungen
selbst sein mögen." — Aber durch blosse Phosphoreseenz
verwesender organischer Massen, mit brennenden Glasmassen,
electrischer Selbstentzündung von Gasen allein lassen sich
die von mir berichteten sämmtlichen Fälle nicht erklären,
besonders nicht die einen nächtlichen Wanderer oft auf
weite Entfernungen begleitenden Leuchter. In ihnen ist
eine gewisse „gespenstische Naturu unverkennbar. Der
Herrn Dr. Rosenberger nach halb geniale, halb verrückte
Arzt Cardanus, welcher die Irrlichter bösen Geistern
oder Seelen verstorbener Menschen zuschrieb, scheint
zwar nicht in allen, aber doch gewissen, ganz bestimmten
Fällen Recht behalten zu sollen. Wir werden seiner Zeit
noch weitere Belege für diese unsere, Vielen vermeintlich
noch abergläubische Ansicht beibringen. — Der Einsender
des erwähnten Aufsatzes, Herr Fritz Desor, schreibt uns
aus Moskau, d. 9./21. Juli 1896, dazu noch Folgendes: —

„Moskau, d. 9./21. Juli 1896.

„Ihr Aufsatz über Irrlichter hat mich äusserst
interessirt, um so mehr ich als Gymnasiast öfter selbst
Gelegenheit hatte, solche zu beobachten und zwar auf dem
Gute meines verstorbenen Vetters, des Professors der
Geologie Dr. E. Desor, im Canton Neuchatel in der Schweiz.
Besagtes Gut, ,Combe-Varin* geheissen, liegt im Hoch-Jura
dort, wo das lange monotone Hochthal von La Sagne in
einem jener stillen Gründe seinen Abschluss findet, welche
der Jurassier ,Combes' nennt. Der starke Mühlbach von
,Les Ponts', dem weitbekannten Uhrmacherdorfe, irrt
mäandrisch durch einen weiten, kulturlosen, mit Krüppeltannen
bewachsenen Torf- und Moorgrund und verliert sich
zuletzt in einem der dem Hochjura eigentümlichen Trichter
oder jEmposieux*, um im Val de Travers aus dem Felsen
beim Dorfe Noiraigue*) plötzlich als werketreibender Bach
wieder hervorzubrechen.

„Auf dem ungefähr eine Viertelstunde vor dem Gute,

*) Noiraigue bedeutet „schwarzes Wasser". Aigue stammt vom
lateinischen „aqua" (Wasser). — F. D.


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